Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Die Negativretouche. 
Ammon (a. a. 0). Bei Gelatinenegativen haben wir einzelne zu dunkle 
Stellen durch obige Lösung mit dem Pinsel abgeschwächt, nachdem 
wir die Platte vorher in Wasser geweicht und mit Löschpapier ab- 
getrocknet hatten. Ist das Negativ zu dick, so behandelt man es mit 
demselben Abschwächer durch vollständiges Untertauchen. Sobald die 
richtige Verdünnung erreicht ist, muss sofort kräftigst mit Wasser 
abgespült werden, da sonst die Lösung nachwirkt. Dann folgt 
halbstündiges Waschen im Waschkasten. 
Belitzky empfiehlt folgende Abschwächer: 
300 ccm destillirtes Wasser, 
15 g Kaliumferridoxalat (Oxalsaures Eisenoxy d kali), 
15 g krystallisirtes schwefligsaures Natron. 
Zu dieser Lösung setzt man 5 g Oxalsäure und schüttelt so 
lange, bis die rothe Lösung grün geworden ist. Hierauf giesst man 
von der ungelösten Oxalsäure ab und setzt 75 g unterschwefligsaures 
Natron zu. Nach erfolgter Auflösung wird filtrirt. Die Lösung muss 
im Dunkeln oder in einer braunen Flasche aufbewahrt werden und 
ist längere Zeit haltbar, Der Abschwächer kann ebenfalls gleich nach 
dem Fixiren, ohne vorheriges Waschen, benutzt werden. 
b) Die Hand-Retouche. Es giebt wohl wenige Negative, die als 
absolut tadelfrei gelten können und die sofort positive Copien ohne 
Makel zu liefern im Stande sind. Ein aufgefallenes Stäubchen ver- 
anlasst nicht selten einen weissen (oder schwarzen) Punkt; hier und 
da bleiben wohl, sei es in Folge eines der zahlreichen Fehler, ein- 
zelne Streifen oder Flecke zurück, die sich auch im Positiv markiren. 
Nicht immer ist es möglich, eine Aufnahme zu wiederholen und so 
nimm man auch mit einem nicht ganz fehlerfreien Negativ öfter für- 
lieb, und verbessert die Fehler durch Retouche. Diese übte man früher 
nur am positiven Bilde aus; neuerdings beschränkt man sie aber möglichst 
auf das Negativ. KEine einmalige Retouche an diesen reicht hin, um 
viele gute Copien zu liefern, während die Positivretonche an jeder 
einzelnen Copie wiederholt werden muss, Als Material nimmt man 
Bleistift und chinesische Tusche. Der früher sehr beliebte Carmin ist 
jetzt wenig im Gebrauch und mit Recht. Gelatinenegative lassen sich 
mit Vorsicht direct auf der Schicht retouchiren, Collodiumnegative 
bedürfen eines Lacks oder sonstigen Ueberzugs (s. u.). 
Nun lassen sich nur gewisse Sachen im Negativ retouchiren, das 
sind Stellen, die aus irgend einem Grunde zu hell gekommen sind. 
Dunkle Flecke im Negativ aber lassen sich schwerer fortnehmen (S. 0.) 
sie erzeugen jedoch im Positiv weisse Flecke, die sich hier leicht mit 
passender Tusche decken lassen. Princip der Negativretouche ist, die 
zu hellen Stellen mit Farbe oder Bleistift zu übergehen, bis sie nahe
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.