Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

16 Die Positivprocesse. 
Papier in dem Handel, behauptete das Uebergewicht, obgleich es in 
Aschengehalt (2*/, °/,) dem Steinbach-Papier (0,6 %%) bedeutend über ist. 
Es kömmt in verschiedenen Stärken als 8- und 10-Kilopapier (für das 
Riess ä 20 Buch berechnet, in Bogen 45 > 58 cm) in den Handel und 
iss an dem „Wasserzeichen“ in der Durchsicht kennbar. Man unter- 
scheidet darin die glatte Oberseite und die rauhe Netzseite. Mit 
letzterer hat die Papiermasse in der Maschine auf dem Siebe auf- 
gelegen. Die glatte Seite ist die in der Maschine oberflächliche. Man 
bemerkt dieselbe erst durch Anfeuchten einer Ecke, weil die Papiere 
meist durch Walzendruck geglättet in den Handel kommen. Durch 
Anfeuchten schwillt das Papier auf und offenbart die Netzseite. 
Das rohe Papier kommt stets mit Ueberzug von Stärkekleister 
in den Handel, der sich durch Auftupfen von Jodlösung sofort verräth. 
Solcher Ueberzug ist nöthig, um das Einsinken von Chemikalien in 
das Innere des Papiers zu vermeiden, denn das Bild soll sich nur an 
der Oberfläche bilden. Das im Inneren sich bildende ist für den Be- 
schauer nicht sichtbar.*) Andere Papiere, z. B. die viel festeren und 
chemisch wiederständigeren Pergamentpapiere sind zwar wiederholt 
vorgeschlagen, aber bis jetzt nur versuchsweise angewendet worden, 
obgleich wir meinen, dass Pergamentpapier, welches übrigens trans- 
parenter und fester ist, als photographisches Rohpapier, alle Auf- 
merksamkeit verdient.**) 
Vorpräparation der Papiere, In neuerer Zeit, woman Chlorsilber- 
emulsionen zum Präpariren von lichtempfindlichen Papieren verwendet, 
ist man in der Wahl der Unterlage freier geworden, Man verwendet 
mit Baryt präparirtes Papier, sogar Cartonpapier (Postkarten), die durch 
Aufstrich von Barytleim eine Vorpräparation erfahren haben. Später 
mehr darüber. 
Ueber die Eigenschaften des Papiers ist schon früher die Rede 
gewesen (s. Bd. I p. 311). In der photographischen Praxis des Silber- 
druckprocesses ist das HEiweisspapier das am meisten angewendete. 
Selten wird es im Atelier gefertigt, sondern gewöhnlich fertig gekauft. 
Seine Qualität ist selbst bei derselben Fabrikationsmanier ganz 
ausserordentlich - verschieden. Das Hühnereiweiss zeigt im Sommer 
andere Eigenschaften als im Winter, Die rasche Veränderlichkeit 
dieses im nassen Zustande unbeständigsten aller Körper, macht es 
*) Bekanntlich wird auch das zum Schreiben bestimmte Papier „geleimt“, 
um das Einsinken der Tinte in das Innere und das Verfliessen derselben zu 
verhindern. 
**) Pergamentpapier wird hergestellt durch Eintauchen von Papier in eine 
Mischung von 4 Volum Schwefelsäure (rauchend), Spec. Gew. 1,854 und 2 Volum 
Wasser 30 bis 120 Sekunden lang: starkes Waschen und Satiniren.
	        
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