Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Das Tonbad. 19 
andererseits: von. der Dicke der Eiweissschicht, von - der Dauer des 
Schwimmenlassens, endlich von dem mehr oder weniger raschen Ab- 
heben der Bogen vom Rade, der Stärke desselben etc. Daher ist es 
kein. Wunder, wenn der Silberverbrauch per Bogen von verschiedenen 
Beobachtern sehr verschieden angegeben wird. So geben Davanne 
und Girard den Silberverbrauch per Bogen von 45 > 56 cm auf 3,76 g 
Silbersalz an; Spiller auf 3 g, Hardwich auf 30 g rains, d.h. noch nicht 
ganz.3 g. Bei einer von Hrn, Meicke im Atelier der Gewerbe-Akademie 
angestellten Reihe von Versuchen, den Silberverbrauch zu bestimmen, 
wurden 500 cem Silberbad 1:8 angesetzt, dann 20 bis 25 Bogen 
darauf gesilbert, nachher der Silberverlust mit Vogel’s Silberprober 
bestimmt (s. u.). Der Rest des Bades wurde wieder auf 500.ccm 
und den Gehalt 1:8 gebracht und von Neuem 20 bis 25 Bogen ge- 
silbert. So wurde das Bad 5 mal hintereinander von Neuem verstärkt 
und wieder in Gebrauch genommen. Das Resultat war: 
auf dem frischen Bade verbraucht 1 Bogen. . . . 2,61 g,- 
„- »„ einmal verstärkten Bade verbraucht 1 Bogen 2,46 , 
2” 9” zweimal ” ” ” 2” ” 2,38 ” 
” ” dreimal ” „ ” ” ” 2,00 ” 
‚Es ergiebt sich daraus das sehr merkwürdige Resultat, dass der 
Silberverbrauch bei einem alten verstärkten Bade geringer ist, als 
bei einem frischen von gleichem Silbergehalt, und dass der Silber- 
verbrauch sinkt, je öfter das Verstärken wiederholt wird. Die Ursache 
dieser Erscheinung mag darin liegen, dass das salpetersaure Alkali, 
welches sich bei der Sensibilisation bildet, und dessen Quantität mit 
jedem Bogen steigt, die Silberabsorption in eigenthümlicher Weisc 
beeinflusst. Kin Zusatz von salpetersaurem Alkali zu einem frischen 
Bade dürfte daher nicht unrationell erscheinen. Im Durchschnitt er- 
giebt sich der Silberverbrauch auf 2,4 g per Bogen.*) Im früheren 
Hirsch-Nickel’schen Atelier, einer der grössten Reproduetionsanstalten, 
ist der Durchschnittsverbrauch an Silber per Bogen 2,38 g; diese 
Zahlen gelten jedoch nur für das früher benützte stark gesalzene 
Papier. Neuerdings ist man mit dem Salzgehalt erheblich herab- 
gegangen. Papiere mit 1°, Salz erweisen sich sogar für die jetzt 
üblichen dünnen Negative als vortheilhafter. Dem Salzgehalt ent- 
sprechend ist auch der Silberverbrauch gesunken. Schaarwächter jun. 
und O0, Lindner geben denselben auf Grund längerer Erfahrung per 
Bogen auf nur 1,2 g an. 
Das Tonbad. Das copirte Bild ist von einer angenehmen violetten 
Farbe, würde jedoch, in das Licht gebracht, durch weitere Zersetzung 
*) Siehe Photogr. Mitth. IV. Jahrg. p. 286. 
N
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.