Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Halbtonbilder. 35 
lässt sie am Lichte schwarz werden und legt sie dann mit grosser 
Accuratesse auf die im Rahmen gemachte und noch darin befindliche 
Copie, so dass die Figur genau gedeckt wird. Damit es sich nicht 
zn leicht verschiebt, befestigt man die Maske zur Sicherheit am Rande 
und mit ein paar kleinen Gummitupfen. Man hat auch vorgeschlagen, 
die Rückseite derselben mit Kautschuklösung zu bestreichen. Wenn 
man dann den Rahmen zumacht, so bleibt die Maske an dem Land- 
schaftsnegativ kleben. 
Auf diese Weise kann man sich zwei zusammenpassende Negative 
herstellen, mittelst deren man sich ohne grosse Mühe einige Menge 
Copien verschaffen kann, indem man mittelst des einen die Figur 
und mittelst des andern den Hintergrund copirt. Zusammenpassen 
muss es immer, ohne dass man nötig hat, nachzusehen. Die Haupt- 
sache ist, dass man die Platten immer genau auf die richtige Stelle 
legt, was durch die Construction des Rahmens leicht zu ermöglichen 
ist, doch müssen die betreffenden Negative gleiche Grösse haben. Ist 
dies nicht der Fall, so muss man sie vorher auf gleich grossen Glas- 
platten befestigen. 
Dieser Rahmen eignet sich auch sehr gut zum Copiren auf Glas- 
platten. 
Halbtonbilder (Mezzotints, Deniereffecte). Oft klagt man, dass 
photographische Copien übertrieben scharf sind und dadurch einen 
unangenehmen Effect machen. Dieses ist in der That der Fall bei 
gewissen scharfen Gesichtsfalten, Sommerflecken u. dgl. Diese über- 
triebene Schärfe wird erheblich gemildert und dadurch das ganze 
Bild weicher und harmonischer, wenn man zwischen Negativ und 
Papier im Copirrahmen eine dünne durchsichtige Zwischenlage bringt. 
Man nimmt Gelatine-Folien, die im Handel zu haben sind oder fertigt 
solche wie folgt: Eine etwas grosse Glasscheibe wird sauber ge- 
waschen, getrocknet und mit einem Holzrahmen umgeben, dann mit 
Öchsengalle auf einer Seite bestrichen; wenn diese trocken, giesst 
man mäössig warme Gelatine-Lösung 1:8 darauf, vertheilt diese recht 
gleichmässig und lässt sie gegen Staub geschützt trocknen, was in 1 
bis 2 Tagen geschieht. Die Ränder werden dann mit einem scharfen 
Messer geritzt und die Gelatine springt ab. Statt der Ochsengalle 
kann man auch Rohcollodium nehmen. 
Man copirt die Bilder erst in gewöhnlicher Weise bis sie etwa 
#/, fertig sind, dann legt man 1 oder 2 mehr Gelatinelagen zwischen, 
je nach dem Effect, den man zu erzielen wünscht und der rein Sache 
des Geschmacks ist, und copirt das Bild bis zu Ende. 
; Diese Art des Copirens giebt sehr zarte Halbtöne, die jedoch 
leicht wachsartig erscheinen. 
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