Das Waschen nach dem Fixiren. &')
Man hüte sich mit einer zu kleinen Quantität Fixirnatron eine
zu grosse Menge Bilder zu fixiren. Man rechne auf den Bogen Bild-
Näche 5 g Fixirnatron. Wir machen hier ganz besonders auf die
Principien des Fixirens aufmerksam (Bd. I p. 266). Leider werden
diese von den chemisch ungeschulten Copirern völlig ignorirt, Unmassen
von Bilder fixir6 man in einer viel zu kleinen Menge Fixirnatron. Es
bildet sich dann das unlösliche einfach unterschwefligsaure
Natronsilher, welches trotz allen Waschens im Bilde zurückbleibt und
unvermeidlich Verderben desselben veranlasst (Bd, I a. a. O.) In
vielen vergilbten Bildern konnte Verfasser die Existenz des unlöslichen
Natronsilbersalzes nachweisen.*)
Das Waschen nach dem Fixiren. In dem fixirten Bilde findet sich
eine beträchtliche Menge von überschüssigem Fixirnatron. Bliebe dieses
im Bilde, so würde es sich unter Schwefelausscheidung alsbald zer-
setzen, und dadurch Veran- iS
lassung zur Bildung von
Schwefelsilber geben, d. h.
das Bild gelb färben. Da-
her ist das gründliche Aus-
waschen des Fixirnatrons
für die Haltbarkeit der Bil-
der dringendes Bedürfniss.
Es geschieht das Waschen
am einfachsten durch oft
gewechseltes Wasser. Bei
kleinen Bildquantitäten kann man die Bilder von einer Schale mit
frischem Wasser in die andere legen und in jeder einige Minuten
liegen lassen. Nach 8 maligem Wasserwechsel können die Bilder als
ausgewaschen gelten, Für Ateliers empfiehlt sich folgender Wasch-
apparat: 4 (Fig. 8) ist eine Cisterne von lackirtem Blech mit
doppeltem Boden, von dem der obere B siebförmig durchlöchert ist,
H ein Heberohr, das in die tiefste Stelle des Kastens mündet, X eine
Röhre, die entweder mit feinen Spritz-Oeffnungen oder mit Ansatz-
röhren «aaa versehen ist; diese Röhre steht mit der Wasserleitung
% oder einem Wasserreservoir in Verbindung. Die Dicke des Hebers
H wähle man so, dass er das Gefäss ungefähr doppelt so rasch ent-
*) Der Besitzer eines grossen Ateliers beklagte sich bei Verfasser über
das erschreckend schnelle Vergilben seiner Bilder trotz bester Waschung, That-
sächlich wuschen die Bilder eine ganze Nacht in einem Schwimmtroge mit
fliessenden Wasser unter öfteren Trennen und Wenden. Das Waschen trug
also nicht die Schuld. Nachher stellte sich heraus, dass der Copirer 300 und
mehr Cabinetbilder in einer kleinen Fixirnatronmenge fixirte.
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