Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

4°) Die Positivprocesse, 
herstellen, Silberbad wie oben für Albuminpapier. Zum Silbern 
genügt */„ Minute. Ammoniakräucherung soll brilliantere Copien geben, 
ist aber nicht unbedingt nöthig. Das Tonen ‚erfolgt rascher als bei 
Albumin. Man zieht alte Goldbäder zum Tonen vor. 
c) Wartung der Utensilien und Präparate in den alten 
Silber-Positivprocessen. 
Wartung der Negative. Die Negative sind die photographischen 
Druckplatten, auf deren gute Erhaltung der Photograpk um so mehr 
Gewicht legen muss, je mehr Abzüge davon gemacht werden sollen, 
und diese Aufgabe wird um so schwieriger als einerseits leider das 
Material der Druckplatten zu dem zerbrechlichsten gehört, was existiert, 
anderseits aber auch die Druckschicht, namentlich die lackierte 
Collodiumschicht, verglichen mit einem lithographischen Stein oder 
einer geätzten Kupferplatte, eine äusserst weiche, leicht verletzbare 
Fläche darstellt. Widerständiger sind die Gelatinnegative. KRechnet 
man nun die jetzt fast unentbehrliche Negativretouche hinzu, 
die als lockere Tusche oder Oelfarbe auf der Glas- und Lackseite 
liegt, und schon mit dem Finger abgewischt werden kann, und be- 
denkt man ferner, dass zum Druck ein mit einem der ätzendsten 
Chemikalien — Höllenstein — imprägnirtes Papier angewendet 
wird, das natürlich seine Wirkung auf die Schicht äussert, so muss 
man sich factisch wundern, dass die Negative noch so viel aushalten. 
Berührt man ein Negativ, von dem einige Hundert Copien ge- 
nommen worden sind mit der Zungenspitze, so schmeckt dasselbe 
nach Silbersalz. Daher schützt man das Negativ durch einen Lack. 
Bei Collodiumnegativen, die sehr leicht verletzbar sind, gewährt der- 
selbe auch einen mechanischen Schutz. Er wird daher nie vergessen, 
Bei den weniger verletzbaren Gelatinnegativen lässt man das Lackiren 
gern weg, Das mag hingehen wenn man nur wenige Abzüge vom 
Negativ verlangt, nicht aber bei stärkeren Auflagen. Man achte aber 
bei Gelatinnegativen darauf, dass das Copierpapier „knochentrocken“ 
ist. Bei feuchten Stellen treten gar zu leicht Risse des Gelatin- 
negativs durch Eindringen von Silber in die Gelatinschicht ein, Es 
bilden sich dann braune Flecke, die sehr schwer oder gar nicht zu 
entfernen sind. Eine eigenthümliche Veränderung, zeigen oft Collodium- 
negative. Es stellen sich Risse oder Sprünge ein. Bei Spiegel- 
platten zeigen sich selbige häufiger als bei rheinischen Platten. 
Feuchtigkeit begünstigt ihre Entstehung; die eigentliche Ursache ist 
noch nicht genau bekannt. 
Die Sprünge sind verschiedener Natur. Manche sind maul- 
wurfsgangähnlich aufgeworfen. Diese verschwinden fast völlig, 
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