60 Die Positivprocesse.
höchst störend. Ferner hat man. statt der Goldtonung auch eine
Platintonung eingeführt.
In Bezug auf die Haltbarkeit hat Dr. E. Vogel nachgewiesen,
dass entwickelte Bilder haltbarer sind als auscopirte.
Bromsilberpapier. Es giebt aber auch Positivpapiere, die gar nicht
für Auscopiren berechnet, sondern nur mit Entwicklung brauchbar sind.
Dahin gehören die Eastmanpapiere, Mimosa etc. etc. Eigentlich kann
man jede Negativ-Bromsilberemulsion auf Papier tragen und zwar im
Grossen mit der Giessmaschine (s. Bd. III! pag. 210) und darauf
selbst durch kurze Belichtung und nachherige Entwicklung positive
Bilder erhalten. Der schwarze Ton derselben ist nicht immer ein
angenehmer. Seine Nüance wird stark vom Entwickler beeinflusst.
Früher nahm man ausschliesslich Eisenoxalat zum Entwickeln. Das-
selbe ist jedoch leichter zur Fleckenbildung auf Papier geneigt, als
andere Entwickler.
Von den Entwicklungs-Emulsionspapieren ist das der Eastman-
Compagnie das bekannteste. Es ist ein Jodbromsilbergelatinepapier,
über dessen Herstellung und Zusammensetzung nichts Näheres ver-
öffentlicht worden ist. Es ist wesentlich zu Vergrösserungen bestimmt.
Verfasser benutzt dazu das Zirkonlicht von Schmidt u. Haensch
und hat nach 9 x 12 Negativen viele Vergrösserungen auf diesem
Papier gewonnen und zwar mit Entwicklung durch Eisenoxalat, be-
ginnend mit alter schon gebrauchter und vollendend mit frischer
Eisenoxalatlösung unter Zusatz von Bromkalium.
Die Eastman-Compagnie macht das Papier weniger empfindlich,
weil sie auf die Unachtsamkeiten rechnet, die namentlich in Ver-
grösserungsdunkelkammern mit Licht ausgeübt werden, Selten sind
diese lichtdicht genug, die Beleuchtung selbst qualitativ häufig zu gelb,
Die Königl. Techn. Hochschule besitzt eine eigene Dunkelkammer
mit völligem Tageslichtabschluss, dazu Vergrösserungsapparat von
Schmidt u. Haensch mit regulirbarer Linsenverstellung. Derselbe
steht auf einem Tisch mit Reissbrett, welches mit der Camera parallel
verschiebbar ist und zwar durch Rollenschnur, also eine einfachere
Einrichtung des Prineips der Reproductionscamera Fig. 41, 42 u. 43
pag. 34, 35 u. 36 von Band II_* dieses Handbuches.
Wir bemerken hierbei, dass auch die auf der Königl. Techn. Hoch-
schule zu Diapositiven benutzte Camera (Fig, 42 u. 43 Band 111!) viel-
fach zu Papiervergrösserungen benutzt wird. Man klemmt das Negativ
bei CHT ein, nachdem man ein Objectiv kürzerer Brennweite nach
Wegnahme des Balgens bei C!! eingesetzt hat, richtet den Apparat
auf den Himmel direct, oder wirft mit Hülfe des reflectirenden Spiegels.
das Himmelslicht auf das zu vergrössernde Negativ, wobei man sich
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