Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Celloidinpapier. 67 
Um den Bromsilbercopien, welche oft grünliche Töne haben, 
eine bläulichere Farbe zu geben, hat man versucht, sie in Goldbädern 
zu tonen, 
Als Goldbad empfehlen Wellington u. Ward für Bromsilber- 
Gelatinpapier folgende besondere Formel: 
Wasser . AT 2000 cem,; 
Phosphorsaures Natron... 40 g, 
Chlorgold . EFF 2;. 
Das Bad verdirbt bald, daher sofortige Verwendung empfohlen ist, 
Die Copien werden vor dem Tonen sehr gut gewaschen, nach dem 
Tonen in ein Kochsalzbad 1:20 gebracht, dann wieder gewaschen 
und in einem alaunhaltigen Fixirbad fixirt (s. pag. 63). 
Man hat auch versucht, Emulsionen von Bromsilber in 
Stärke und etwas Gelatine herzustellen. Pauli u. Ferran gaben 
bereits 1879 eine diesbezügliche Vorschrift (Phot. Mittheil. XVI 
pag. 179). Papiere mit derartiger Emulsion haben sich jedoch bis 
jetzt nicht eingeführt, da die Bilder in den Bädern sehr leicht mechanisch 
verletzbar sind, auch haben die Copien keine genügende Kraft. 
d) Celloidinpapier (Collodiumchlorsilberpapier). 
Unter Celloidin versteht man ein besonders reines und sehr 
weisses Pyroxylin (Collodiumwolle), welches Schering, chem. Fabrik 
auf Actien schon seit 25 Jahren in den Handel bringt, Dieses Präparat 
wird auch wegen seiner Weissheit für Collodiumehlorsilberpapier gern 
verarbeitet. 
Emulsion für Celloidinpapier nach Hanneke.*) Das erste Celloidin- 
papier wurde 1868 von J. B. Obernetter, München, in den Handel 
gebracht. Derselbe wies auch die Entwicklungsmöglichkeit nach. 
(s. 4. Jahrg. der photogr. Mittheil. pag. 268, wo sogar ein noch gut er- 
haltenes Bild von Obernetter enthalten ist.) Es fand jedoch damals wenig 
Anklang, jetzt dagegen ist es auf dem besten Wege, sich den ersten Rang 
unter sämmtlichen Copirpapieren zu erobern. Es ist von den Silberpapieren 
das einzige, bei welchem die Herstellung von vielen Berufsphotographen 
selbst unternommen wird, während die Bereitung der Albumin-, Stärke- 
und Gelatinepapiere den Fabriken ausschliesslich überlassen wird. Der 
Grund ist darin zu suchen, dass das Ansetzen einer Collodiumemulsion 
und das Präpariren der Bogen bedeutend einfacher ist als das der Gelatine- 
emulsion etc. Die Concentration der Celloidinemulsion muss so ge- 
*) Eine ausführliche Anleitung findet sich in: Paul Hanneke, Das 
Celloidinpapier, seine Herstellung und Verarbeitung (Verlag von Gustav Schmidt, 
Berlin). 
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