Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Papier für Collodiumemulsion. — Das Giessen. — Das Auscopiren, 69 
„Denaturirter Alkohol eignet sich für Celloidinpapier nicht, ganz 
abgesehen von dem widerlichen Geruch, welchen das Papier .davon 
erhält und welcher selbst den fertigen, gewaschenen Copien noch an- 
haften bleibt.“ 
„Um ein zu starkes Rollen des Celloidinpapiers in den Tonbädern 
und beim Wässern zu vermeiden, pflegt man der Emulsion noch eine 
geringe Menge Ricinusöl oder Glycerin oder auch wohl beide 
Körper zusammen zuzufügen. Es ist viel gegen diesen Zusatz ge- 
schrieben worden, aber bis jetzt von jenen Seiten noch kein besseres 
Ersatzmittel gegeben worden. Im übrigen enthalten unsere aner- 
kanntesten Celloidinfabrikate genannte Stoffe: Riceinusöl und Glycerin; 
man sieht daraus, dass die Haltbarkeit und die Tonkraft dadurch 
nicht beeinträchtigt werden. Man benutze ruhig diese Mittel, doch 
muss das Ricinusöl rein, klar und frisch sein, ferner nehme man 
nicht allzu grosse Mengen.“ 
Papier für Collodinmemulsion. Photographisches Rohpapier lässt 
die aufgegossene Collodiumemulsion einsinken, weil das Papier zu wenig 
geleimt ist. Es werden daher Papiere im Grossen mit Barytweiss- 
haltiger Gelatine überzogen, welche etwas gefärbt wird. Solches 
Barytpapier fabriciren die Actiengesellschaft für Buntpapier- 
fabrikation Aschaffenburg, J. B. Weber, Offenbach a. M, GG, & HA. 
Benecke, Löbau, Sachsen, Chem. Fabrik auf Actien vorm. 
Schering, Berlin, die einzelnen Bögen sind ca. 52 x 65 em gr0SS. 
Das Giessen. Für die Emulsionirung spannt man das Papier in 
hölzerne Giessrahmen, wie sie für diesen Zweck im Handel käuflich 
sind. Man achte darauf, dass der Rahmen ein möglichst leichtes 
Gewicht hat, da sich sonst schwer damit hantiren lässt. Für einen 
Bogen in Grösse von ca. 50 x 60 ccm braucht man ca. 70—80 cem 
Emulsion. *) 
Im Grossbetriebe der Celloidinpapier-Fabrikation bedient man sich 
heutzutage ausschliesslich besonders construirter Giessmaschinen, wie 
solche z. B. Ferd. Flinsch in Offenbach a. M. baut. 
Das Auscopiren des Collodiumpapiers ist in keiner Hinsicht von 
dem des Silberalbuminpapiers verschieden. Natürlich ist zwischen 
den Papieren verschiedener Firmen ein Unterschied; manche gehen 
stark, manche schwach im Goldbad etc. zurück. Wir müssen deshalb 
auf die vom Lieferanten gegebene Gebrauchsanweisung verweisen. Die 
uns bekannten Papiere fordern starkes Uebercopiren; dennoch copirt 
man nur */, der für Albuminpapier nöthigen Zeit, 
*) Manche Celloidinpapiere werden rasch rückseitig gelb, wenn das freie 
Silbersalz „durchschlägt“ und sich im Papier zersetzt. Man verhindert das durch 
Ueberziehen der Rückseite mit Citronensäure Lösung 1:10.
	        
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