M Die Positivprocesse.
Die Lichtempfindlichkeit des Protalbinpapiers steht der des
Celloidinpapiers gleich. In den Ton- und Fixirbädern geht es nicht
so stark wie letzteres zurück, und brauchen die Protalbindrucke in
Folge dessen nur sehr wenig übercopirt zu werden. Was die Ton-
gradation anbetrifft, so ist dieselbe dem Celloidinpapier um ein Ge-
ringes überlegen. Die Weichheit, durch welche sich die Bilder auf
Eialbuminpapier vor allen bisherigen Silbercopirpapieren auszeichnen,
erreichen die. Protalbindrucke nicht.
Die Behandlungsweise der Protalbincopien ist folgende: Die
Drucke werden zunächst in fliessendem Wasser oder in einer Schale
unter mehrmaligem Wasserwechsel 15—20 Minuten gewaschen. Es
ist hierbei zu erwähnen, dass das Protalbinpapier im Waschwasser und
in den Bädern absolut glatt liegt. Für Tonbad wird folgende Vor-
schrift gegeben:
Khodanammonium., A AR,
desaill. Wasser . :. 21. 4, 1500 com,
O,2proc. Chlorgold-Lösung . . 500 „.
Nach einiger Zeit fügt man noch 50 g Schlemmkreide hinzu,
schüttelt wiederholt um und lässt einige Stunden abstehen. In dieser
Lösung, welche vor der Benutzung filtrirbt wird, erhalten die Copien
einen angenehmen, bräunlich violetten Ton. Der Tonprocess ist in
ca. S—10 Minuten vollendet. Hierauf werden die Bilder mit Wasser
abgespült, dann 10—15 Minuten in eine 10procentige Lösung von
unterschwefligsaurem Natron fixirt und und schliesslich 2 Stunden
lang in fliessendem Wasser oder unter häufigem Wasserwechsel ge-
waschen.
Das Aufziehen der Protalbinbilder nimmt man am besten, wie
allgemein bei Papieren mit glänzender Schicht zu empfehlen ist, un-
mittelbar nach dem Auswaschen vor. Lässt man die Copien erst
trocken werden, so rollen sie dabei zusammen, und es entstehen dann
beim nachherigen Aufziehen sehr leicht Risse in der Bildschicht. Die
Bildschicht der Protalbincopien ist gegen mechanische Verletzungen
bedeutend widerstandsfähiger als die der Celloidindrucke.
Als Tonfixirbad für Protalbumin empfehlen Dr. Jolles, Lilienfeld:
250 g Fixirnatron . . gelöst in 800 ccm Wasser,
20. Bleinitrat : ,. A OO
5. Citronensaures Kali. „ „140, 5
12 „ Rhodanammon . m 2 AO, ne
Hierzu setzt man 100 ccm einer 1procentigen Chlorgoldlösung,
welche 6 Stunden über 25 g Schlemmkreide unter Schütteln gestanden
hat, nebst Niederschlag und lässt 2 Tage absetzen. Die Copien
werden vor dem Tonen tüchtig gewässert. Tonzeit ca. 15 Minuten.
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