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t, IV. Kapitel.
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N Perspectivische Anomalien.
a Da wir jetzt sämmtliche Bedingungen des Aplanatismus betrachtet
RL haben, so müssen wir nun auf die Untersuchung anderer Fehler der
Ss Apparate übergehen, welche weder von der sphärischen Aberration,
= noch von der chromatischen, noch von den Anomalien abhängen;
we dennoch aber in der Photographie in Betracht kommen. Vor allen
ae Dingen wollen wir die Verzeichnung untersuchen, welcher ein
Apparat ausgesetzt ist, auch wenn er von allen oben behandelten
Oo Fehlern frei ist, und welche Prof. Vogel bereits in seinen Lehrbüchern
n besprochen hat. Für Abweichungen dieser Art möchte ich den Namen
ve „Perspectivische Anomalien“. vorschlagen. Die Ursache der „Per-
mn spectivischen Anomalien,“ welche wir zuerst untersuchen wollen, liegt
Br einerseits darin, dass das Bild im, Raum von einem räumlichen Ob-
in ject (wenn es nicht unendlich weit entfernt ist) in seinen, der Linse
nn nähern Theilen stärker vergrössert wird, wie in seinen der Linse
nn fernern Theilen.. Besonders übel wirkt dieser Fehler bei sehr aus-
BO gedehnten, und der Linse nahen Objecten; das Maximum erreicht
er jedoch, wenn unter solchen Umständen stereoskopische Auf-
nahmen gemacht werden sollen... Andererseits liegt es in einem Um-
stande, welcher allgemein. noch nicht so recht zum klaren Bewusstsein
gekommen zu sein scheint, obgleich Prof. Vogel demselben in seinem
Lehrbuch den vortrefflichen Artikel IIL von der Perspective gewidmet
hat. Wir müssen uns zuerst fragen, was Wollen wir in der Photo-
graphischen Aufnahme sehen? Ich glaube doch meistens wohl, dass
wir den Gegenstand so zu sehen wünschen, wie wir ihn (in der ent-
sprechenden Stellung des Auges) erblicken würden! Wir könnten aller-
dings noch wünschen, ihn so zu sehen, dass er sich mit der von
unserer Phantasie gemachten Vorstellung decken sollte; duch das liegt
jenseit des Feldes des Optikers, der wohl mit reellen und virtuellen,
aber nicht mit -Phantasiebildern zu thun hat! Halten wir die erstere
Bedingung fest. und untersuchen genauer, ob ein photographisches
Linsensystem der bisherigen Constructionen dieser Bedingung genügt;
Schroeder, Photographische Optik, 8