Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

12 IV, Kapitel. 
für Feldmesszwecke durch Druck herstellen. Will man dann noch ein 
Uebriges thun, so bestimmt man zuerst die optischen Constanten der 
vorhandenen Linsensysteme und berechnet sich (durch einfache Mul- 
tiplication aus dieser Tabelle) eine Tabelle für das Atelier, die sich 
nur auf die für das bestimmte Atelier auf die vorkommenden Fälle 
beschränkt und die hier gegebenen Decimalen so viel reducirt, wie es 
wünschenswerth erscheint. Diese Tabelle im Atelier an einer bequemen 
Stelle angebracht, lässt mit Hülfe der gedruckten Maassstäbe sofort 
jede verlangte Orientirung ohne Mühe, Zeitverlust und Unsicherheit 
zu! Will man noch die Personenhöhe in Anschlag bringen, so braucht 
man nur einen derartigen Maassstab senkrecht an einem passenden 
Platz im Atelier anzubringen (vielleicht am Eingang), so dass man 
beim Eintritt des Kunden sofort über die Höhe der Person orientirt 
ist. Sollte sich der Photograph am Anblick des auf dem Fussboden 
(an der Seite) befindlichen Maassstabes stossen, so kann man die Par- 
quettirung des Fussbodens, Muster des Teppichs etc. so wählen, dass 
solches als Maassstab dienen kann. 
Nach obiger Tabelle vermag man immer dasselbe Verhältniss 
der Vergrösserung, resp. Verkleinerung der optischen Bilder des Ob- 
jectes zu erreichen, wenn man das Aequivalent p ändert. Wächst 
dieses, so wachsen auch die Distancen D und d und das Resultat ist, 
dass man mit Linsensystemen von ganz verschiedener Brennweite eine 
ganze Reihe völlig gleich grosser Photographien herstellen kann. Man 
sollte nun wohl auf den ersten Blick glauben, dass (sofern alle Linsen- 
systeme aplanatisch seien) die Qualität der so erhaltenen Photographien 
gleich seien. Dies ist jedoch keineswegs der Fall! Ich habe schon 
oben erwähnt, dass die Verhältnisse nur dann die ähnlichen zum 
menschlichen Auge sind, wenn die Verhältnisse der Linsenäquivalente 
und Distancen des photographischen Apparats (die meist unausführ- 
baren) ähnlichen sind. Man muss indess suchen, sich diesen Verhält- 
nissen nach Umständen zu nähern. KEinen recht deutlichen Begriff 
kann man sich von diesem Einfluss machen, wenn man Abends im 
Atelier ein möglichst intensives Licht an den Ort des optischen Mittel- 
punktes des Linsensystems bringt und nun dies Licht frei beleuchtend 
nach allen Seiten (so weit es dem Bildwinkel des Apparats entspricht, 
was sich durch eine passend gestellte kreisförmige Pappblende er- 
reichen lässt) und damit die zu photographirenden Objecte beleuchtet. 
Wenn man dann das Object betrachtet, so beachte man das Alles, 
was vom Object in den Schattenraum fällt, bei der Photographie nicht 
auf dem Negativ erscheint! Man sieht alsdann leicht, dass man um 
so weniger Schatten erhält, je weiter das Licht (also auch im Fall 
des Gebrauches der Camera statt des Lichtes) vom Object entfernt ist: 
ei)
	        
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