Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

138 V1. Kapitel. 
ist, So nimmt die Lichtstärke der schiefen Kegel aus dieser Ursache 
so viel ab. Wir haben aber früher gesehen, dass das Bild der schiefen 
Kegel, wenn solche einem ebenen Bilde angehören, wie die secante © 
wachsen müssen. Die Lichtintensität nimmt aus dieser Ursache um 
A“ ab, dies ist aber gleich cos? 6. Aus dieser und der vor- 
secante* 
hergehenden Ursache nimmt aber das Randbild um cos* © ab. Dieses 
findet also in dem allergünstigsten (idealem Zustande) statt, in welchem 
noch keine Rücksicht auf den Verlust der geneigten Lichtkegel durch 
Reflexion und dadurch, dass die schiefen Kegel (im Allgemeinen) eher 
mehr Glasdicke (in der Richtung der Cardinalstrahlen gemessen) 
durchlaufen, wie die des directen Kegels! Zu allen diesen Verlusten 
kommt noch ein anderer hinzu, welcher bis jetzt kaum Beachtung ge- 
funden hat und der mit der Grösse der jeweilig angewandten Apertur 
stark wächst. Wenn man den Fehler begeht und nur die Brennglas- 
wirkung einer Linse als Lichtstärke betrachtet, d. h. einerlei, wohin 
die Strahlen gerathen, wenn sie nur im Apparat sind, dann existirt 
dieser Fehler freilich nicht! Ich meine also die mangelnde Aplanasie 
der schiefen Kegel! Das Licht wirkt bekanntlich um so schneller 
auf einen je kleinern Raum es zusammengedrängt ist, und nach 
dem Quadrat der Breitenabweichung langsamer, je grösser dieser 
ist! Die Vollkommenheit schiefer Lichtkegel liefert also nicht allein 
ein schärferes Bild, sie vermindert auch das Vignettiren sehr er- 
heblich! Die Wirkung ist analog der, als ob man mit einem Brenn- 
glas brennen will, das Object, das brennen soll, nicht in den Focus 
bringt! Wollen wir also annehmen, der Apparat sei für schiefe Kegel 
ideal vollkommen, und man betrachtet sämmtliche Linsenflächen als 
Ebenen (der Einfachheit wegen, um leicht ein genähertes Resultat zu 
erhalten), so nimmt die Lichtstärke schiefer Kegel (also unter den 
allergünstigsten Umständen) bereits so stark ab, wie nachstehende 
kleine Tabelle zeigt: 
Abnahme des Lichtes auf der Visirscheibe. 
© 20 a b 
10° 20° 0,9406 0,8998 
20° 40° 0,7798 0,7459 
0° 60° 0,5625 0,5373 
40° 80° 0,5444 0,3274 
50° LO0° 0,1707 0,1602 
60° 120° 0,0625 0,0567 
Es ist in dieser Tabelle © der halbe und 2 © natürlich der ganze 
Bildwinkel, also der, welchem die Diagonale des grössten Sehfeldes 
entspricht. Unter a findet man die Lichtabnahme, welche == cosinus* 6 
angehört, und unter b die weitere Abnahme des Lichtes, wenn noch
	        
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