144 VI. Kapitel.
In Fig. 44 ist dieser Vorgang dargestellt. 2 s ist der Diameter der
ersten (event. letzten) Linsenfassung, welche das Feld begrenzen, v
der versus sinus der ersten Linsenfläche, und FE, der erste Cardinal-
punkt des ganzen Systems, vom ersten Linsenscheitel gemessen. Daher
ist No. 33 tang © = Ist das System vollkommen symme-
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trisch, so liegt C immer auf der halben Entfernung der beiden
äussersten Linsenscheitel und wir können daher näherungsweise setzen
tang 6 nn No. 34, wo S die Entfernung der beiden Auflagen der
äussern Linsenfassungen bedeutet.
Man ersieht hieraus leicht, dass © wächst, wenn S abnimmt, und
folgt hieraus, dass für grosse Bildwinkel S so klein sein muss, wie
nn möglich ist, d. h. dass die Be-
. standlinsen des Systems ein-
ander möglichst nahe liegen
müssen. Da dies aus andern
Gründen für symmetrische Lin-
sensysteme am leichtesten zu
erfüllen ist, so findet man, dass
in der That fast alle Weitwinkel
völlig oder sehr nahe symme-
trische Combinationen sind... Will man aus der obigen Formel No. 34
die Grösse B ableiten, so hat man BE No. 35. Gewöhnlich
sind die Auflagen der Fassungsränder der beiden äussern Linsen bei
symmetrischen Systemen einander gleich, oder bei unsymmetrischen in
solchem Verhältniss, dass in beiden Fällen das Sehfeld von beiden
Fassungsrändern zugleich begrenzt wird, was in der That auch das
Zweckmässigste ist. Bei unsymmetrischen Systemen gilt nur die
Formel No. 33, da man sich nicht gut die Vernachlässigung der
Distance £X* und XZ** bei diesen Systemen gestatten darf. Aber nur
unter der vorher gemachten Voraussetzung, dass die Pupille des Systems
in dem Punkte C oder in X* oder £** liegt. Am besten ist es
jedoch im Punkte C. Ausser diesem sehr einfachen Fall haben wir
noch den Fall zu betrachten, wo die Pupille des Systems nicht in
einem der obigen Punkte sich befindet, sondern irgend wo anders.
In diesem Punkte scheint auch zuweilen das wirkliche Sachverhältniss
nicht immer ganz klar gewesen zu sein! Bevor ich jedoch hierauf
eingehe, will ich noch erläutern, was denn den praktischen Optiker
veranlassen kann, die Pupille in einen andern Punkt des Linsensystems
zu verlegen. Dies Verfahren ist so alt wie die Herstellung der Linsen
.