Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

14; VI. Kapitel. 
pupille gelangen, der nicht in die KEintrittspupille gelangt ist. Mit 
Hülfe dieser Regel kann man nun immer das Bildfeld bestimmen, der 
Apparat mag noch so complicirt sein. Man muss natürlich seine 
Elemente wie Brennweite und Cardinalpunkte kennen. Wir werden 
später sehen, dass dies noch besonders wichtig bei der Construction 
von Projections- und Vergrösserungsapparaten ist. Kehren wir zu 
unserer Fig. 45 zurück, so sehen wir, dass die Oeffnung des 
Diaphragmas e e, die Eintrittspupille und a a, das Bild derselben die 
Austrittspupille darstellt. „Wir finden nun bei Ausführung der Ex- 
perimente über die Ein- und Austrittspupillen folgende Unterschiede 
zwischen solchen, die in den Cardinalpunkten oder optischem Centrum 
stehen und solchen Blenden, welche irgend eine andere Lage haben. 
Erstere stehen scheinbar still, wenn das Auge dieselben in verschie- 
denen Richtungen durch das Linsensystem betrachtet, und bei letzteren 
steht nur das Diaphragma (die physische Pupille) still, deren Bild aber 
nicht, es nimmt mit jeder veränderten Richtung des betrachtenden 
Auges eine andere Lage ein. Es rührt dies, wie leicht erklärlich, 
dadurch her, dass im ersten Fall die Pupillen von der Lage der Car- 
dinalstrahlen unabhängig, im zweiten Fall aber abhängig sind, und 
zwar immer dem Strahlengang folgend, welcher entsteht, wenn die 
Oeffnung des Diaphragmas als Object für das Linsensystem (oder falls 
das Diaphragma zwischen den Linsen steht) von dem entsprechenden 
Theil desselben gebildet wird. In unserer Fig. 45 ist der einfachere 
Fall, dass sie vor dem Linsensystem steht. Hier ist also die Lage 
desselben in Bezug auf das Object constant, auf das Bild variabel. 
Zur Vereinfachung der Untersuchung des Strahlenganges bedient man 
sich immer des constanten Theils. Betrachten wir jetzt einen normal 
einfallenden Strahlenkegel, so fällt derselbe in der Richtung der Haupt- 
axe voll auf die Linse. Wächst nun der Winkel e, so kommt zuerst 
eine Grenze, wo der Umfang des Strahlenkegels den Fassungsrand der 
Linse berührt. Für dieses Feld tritt der Kegel überall voll durch die 
Linse. Wächst der Feldwinkel © noch weiter, so blendet die Linsen- 
fassung einen Theil desselben ab und können wir noch einen zweiten 
Grad der hierdurch erzeugten Abschwächung des Lichtes annehmen, 
bei welchem die Axe des schiefen Kegels den Fassungsrand der Linse 
berührt. In diesem Fall geht gerade die Hälfte des einfallenden Lichtes 
nach dem Bilde und berührt die entgegengesetzte Seite des Kegels 
den Fassungsrand, so ist dies die Grenze, wo der letzte Lichtstrahl 
das Bild erreicht. Kine Folge dieser allmählichen Abnahme des Lichtes 
zwischen diesen beiden Grenzen ist die, dass das Bildfeld ohne scharfe 
Begrenzung erscheint von dem Augenblick an, dass die obere Grenze 
des Kegels den Fassungsrand berührt, abnehmend bis bei der Berüh- 
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