Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Untersuchung der Aberrationen. 1783 
mitgetheilten Untersuchungsmethode kann es übrigens vorkommen, dass 
man den einen oder andern Strahl bei den schiefen Kegeln verliert, 
wenn nämlich das quäst. Linsensystem den Fehler hat, dass ein Theil 
der seitlichen Kegel durch einen Fassungsring abgeblendet wird. Ein 
anderer Fall der Abblendung kann noch vorkommen durch die Pupille 
des Auges des Beobachters, indem nämlich der aus dem Ocular 
tretende Strahlenkegel grössern Diameter haben kann, wie die Augen- 
pupille; in diesem Fall bedarf es eines stärkeren Oculars, um diesen 
Diameter so viel zu verringern, dass er die Augenpupille passirt. 
Man erkennt diesen Fall leicht daran, dass die Oeffnungen a«, nicht 
mit 08, zugleich sichtbar sind. Dieser Fall ist übrigens ganz 
identisch mit dem Fall, wenn man z. B. (wie das geschehen ist) sagt, 
dieses Portraitsystem braucht nur eine viermalige Ocularvergrösserung 
zu vertragen, . ergo nimmt man solches Ocular und findet das Bild 
vielleicht recht schön, vergisst aber ganz, dass man nur die beste, 
centrale Partie der Linse untersucht hat, da die Augenpupille alle 
Kandstrahlen abblendet! Ueber den schlechten Ausfall der photo- 
graphischen Probe darf man sich dann nicht wundern. 
Um den vorher erwähnten (an sich numerisch nicht erheblichen 
Fehler) des Restes der Bildwölbung, der durch Anwendung des „Horse“ 
oder Tourniquet entsteht, zu vermeiden, ist der zuletzt erwähnte Apparat 
nach meiner Angabe neben dem „Horse“ in Gebrauch genommen. 
Der gerügte Fehler wird bei den erwähnten Apparaten ja nur dann 
unendlich klein, wenn das ausgedehnte Object unendlich weit entfernt 
ist; also ein Fall, der praktisch von sehr beschränktem Werth ist. 
Wie man sich leicht denken kann, construirte ich den Apparat in der 
Weise, dass das Linsensystem in der Axe des Apparates festlag 
und senkrecht zu der Ebene des Objectes gerichtet ist. Das Object 
selbst ist das obenerwähnte geblieben; jedoch in 2 Exemplaren her- 
gestellt, von denen das eine in der Axe des Apparates festliegt (um 
die Kegel, welche die Bildmitte abbilden, zu untersuchen), und das 
andere vom Ocular aus beweglich ist, sich senkrecht zur Axe (ohne 
die Focussirung zu ändern, wenn das Bild plan ist) bewegen lässt. 
Die zu untersuchenden Linsen kann man in verschiedenen Entfernungen 
vom Object auflegen. Auf diese Weise sind natürlich alle vorher- 
bemerkten Fehler ausgeschlossen. Zur Untersuchung der photo- 
graphischen Aufnahmen für architeetonische oder Landschaftszwecke 
dient das Werkstattgebäude selbst, auf dessen Aeusseres beim Bau 
entsprechende Rücksicht genommen ist. Auf diesem neuen Apparat 
kann man sich natürlich über das Sehfeld und alle übrigen Elemente so- 
fort an den KEintheilungen orientiren. Die Errichtung ähnlicher 
Apparate für Untersuchungs- und Lehrzwecke möchte sich für grosse
	        
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