Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Untersuchung auf technische Fehler. 179 
corrigirt sein. Betrachtet man wieder den vorher erwähnten leuch- 
tenden Punkt, so wird derselbe durch diesen Fehler zu einem kleinen 
Farbenspectrum ausgezogen. Stehen hingegen die Linsen in ihren 
Fassungen nicht senkrecht zur optischen Axe, so erscheint in der 
Bildmitte die früher erwähnte Coma; rotirt man die Linsen als- 
dann um ihre Axe, so rotirt die Coma mit. 
Die oben erwähnte, zum Untersuchungsapparat nothwendige con- 
centrische Loupe ist Fig. 54 abgebildet und besteht aus 2 concentrischen 
Schalen aus Flintglas (Dense Flint eat 
Chance‘ oder‘ No. 36, 0: 1038. 
Schott & Gen.) und einer gerieften FA 
Crownglaskugel, welche durch Cana- _ a 
dabalsam mit den Flintglasschalen — 
verkittet ist. Das hier angewandte 
Crownglas ist Hard Crown von Chance oder No. 8, O0. 60 von 
Schott & Gen. Die Dimensionen derselben sind für 1 Centimeter äqui- 
valente Brennweite folgende: 
r, =T, = 5,84 mm, Dicke der beiden Kugelschalen = q, = q; = 3,09 mm 
=, =2,7) „, »„ » gerieften Crownglaskugel == q, =5,503 , 
kleinster Diameter der Einschnürung = 3,33 mm, 
grösster = % = 666 , 
Scheitelfocus == Bildweite vom letzten Scheitel = 4,16 mm. 
Das Verfahren zur Berechnung dieser Kugeln, welche durchaus 
fehlerfreie Bilder in jeder nur möglichen Lage geben, ist nach meinen 
Formeln überaus einfach. Der Achromatismus wird dadurch herbei- 
geführt, dass die Brennweite der centralen Crownkugel zur Summe 
der Brennweiten der beiden Flintkugelschalen im Verhältniss wie w:1 
steht. Da hier die Cardinalpunkte der Flint- und Crownlinsen zusammen- 
fallen, so ist dadurch der Achromatismus möglichst vollkommen, auch 
natürlich stabil. Ferner fallen sämmtliche Cardinalpunkte mit dem 
aplanatischen Punkt der Kugel (deren Centrum) zusammen, sind also 
aberrationsfrei. Die Bildwölbung ist gleich der äquivalenten Brenn- 
weite, alle übrigen Anomalien schiefer Kegel sind = 0. Es kommt 
nun natürlich noch auf die Aufhebung der sphärischen Längenaberration 
an, welche man (da über alle Elemente bereits disponirt ist) durch 
die Auswahl der Glassorten erreicht und durch die früher mitgetheilten 
Formeln oder trigonometrisch controlirt. Die oben benutzten Glas- 
sorten sind schon ganz gut in dieser Beziehung und nicht theuer. 
Die Einschnürung muss natürlich gut geschwärzt werden und sind 
solche Loupen für viele Zwecke (auch für Oculare) gut zu gebrauchen. 
Will man aber das Maximum des Objectabstandes erreichen, dann sind 
sie nicht so empfehlenswerth! Die Apertur ist 8/3. 
19%
	        
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