Beschreibung der Linsensysteme. 195
re sollen es Meniscen sein (damit wenigstens eine äussere Concavfläche
g, vorhanden ist, an welcher‘ der Astigmatismus hauptsächlich compen-
ib sirt werden kann, resp. so viel übercorrigirt, dass dadurch die durch
ie die Petzval’sche Formel gegebene Bildwölbung gerade gestreckt werden
es kann). Ausserdem sollen die Innenflächen verkittet sein und beide
an Linsen symmetrisch, wodurch die Distor-
N- tion, die Coma und die ungleiche Grösse
an der verschiedenfarbigen Bilder ausser der
N, Axe compensirt werden. Mit der Aufstellung
6, dieser Bedingungen ist nun aber (mit Aus-
ft nahme der Glasdicken) über sämmtliche dis-
1- ponibeln Elemente verfügt. Die einzige, be-
at schränkte Wahl, die noch bleibt, ist die
m Materialauswahl, wie erwähnt; die aber auch
= sehr beschränkt ist; es ist aber immer noch
1- dereinzige Weg, auf dem für diese Systeme
d. ein erheblicher Fortschritt zu machen ist. Es dreht sich für den
de Optiker nun darum, den kürzesten Weg zur Berechnung dieser nütz-
mn lichen Systeme zu finden. Durch folgende Betrachtung wird es sehr
N, leicht. Man zerlegt vorerst das System in seine beiden identischen
an Theile, die beiden Achromate und berechnet dieselben durch das Ver-
n, hältniss ihrer Brennweiten (genähert achromatisch). Alsdann hat man
18 sich über die Annahme zu entscheiden, ob Flint oder Crown in Front
ud sein soll. Man findet leicht, dass nur Flint in Front der Aufhebung
1- der spärischen Aberration hei verkitteten Innenflächen genügt. Als-
in dann bedenkt man, dass das System auch stabil, frei von sphärischer
1- Aberration sein soll, d. h. dass z. B. ein Object in unendlicher
9) Ferne und ein solches in der Doppelbrennweite des Systems
frei von sphärischer Aberration sein soll (damit die schiefen Kegel
n, möglichst frei von sphärischer Aberration werden). Dieser Bedingung
an wird einfach dadurch annähernd genügt, dass man den Einzelachromaten
N. für zwei entgegengesetzte Richtungen zugleich für paralleles Licht
ıh aplanatisirt. Zur Erfüllung dieser Bedingung ist man indess ge-
ır nöthigt, die Auswahl des Glases mit zu Hülfe zu nehmen. Der Zu-
ar sammenhang dieser Bedingungen ist folgender: in der Doppelbrenn-
ud weite des ganzen Systems durchlaufen die Strahlen zwischen beiden
n Achromaten ihren Weg parallel; der Fall ist also identisch mit dem
ı- Einfallen des parallelen Lichtes aus unendlicher Ferne auf die concave
i Seite des Achromaten. Ist dieser Bedingung aber nur allein ge-
nn nügt, so ist ein solches System nur frei von Aberration für den
n Zweck des Copirens in gleicher Grösse; soll es aber auch für un-
ar endliche Ferne richtig sein, so muss Frontachromat so viel sphärisch
187