Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

198 VIIL. Kapitel. 
. . _a,9 Kürzlich gelang es den Herren 
Diameter der Linsen => 00815 Schott RE. den dee Glas zu dieser 
Oeifnung des Diaphrag ma — 0:25 Linse noch zu verbessern. 
41887 wurde die 1. Notiz dem Publikum hiervon „The lens of the 
future“ gegeben. Diese Linse wurde sofort von Ross ausgeführt 
und zeigte auch ohne Weiteres und ohne irgend welche Abänderungen 
oder Correctionen, als die Justirung der Distance beider Achromate um 
ein Geringes; dass das Bild in der ganzen grossen Ausdehnung von 
über 90° Feld nicht allein eben war, sondern auch gänzlich frei von 
Coma und jede Spur von Astigmatismus. Stellt man das Ocular auf 
dem „Horse“ auf diese Linse in der Mitte des Sehfeldes ein, so be- 
merkt man nur etwas sphärische Untercorrection, welche davon her- 
rührt, dass der Crownindex höher als der Flintindex ist und gleich- 
zeitig die Linsen symmetrisch und verkittet sind. Bewegt man dann 
das Ocular langsam gegen den Rand des Sehfeldes, so verschwindet 
allmählich der Rest sphärischer Längenaberration und macht einer 
immer vollkommneren Bilddefinition Platz (statt dass sonst 
bei allen bisherigen Systemen die Definition der schiefen Kegel rasch 
abnimmt), so dass das Bild der schiefen Kegel so vollkommen ist, 
wie der directe Kegel eines gewöhnlichen, guten Fernrohrobjectivs. 
Die Unterschiede in der Focalstellung über das ganze Sehfeld sind in 
Folge dessen, obgleich sie immer einer Curve von doppelter Krümmung 
angehören, über das ganze Sehfeld so gering, dass es auf der Visir- 
scheibe nicht sichtbar wird. Die Expositionszeit ist viel gleich- 
förmiger auf der ganzen Fläche, als bei andern Linsen, weil der 
volle Kegel bis an den Rand wirkt (da die Linsen sehr nahe liegen) 
und die schiefen Kegel auf das Feinste ausgepitzt sind. Will man nun 
in ähnlicher Weise mit den jetzigen Glassorten auch noch (ausser diesen 
Vortheilen) den directen Kegel gänzlich frei von sphärischer Längen- 
aberration machen, so muss man unsymmetrische Combinationen er- 
rechnen. Dies haben denn auch, wie ich gesehen habe, Prof. Abbe 
und Dr. Rudolph in neuester Zeit gethan, unter Zugrundelegung be- 
kannter Linsenformen. Das erwähnte Patent No. 6028 stellt in Fig. 1 
die aus zwei yverkitteten Meniscen bestehende übliche Linsenform dar. 
Die Linsen (wie es sein muss entsprechend dick) sind derart con- 
struirt, dass die Frontlinse einen sphärisch stark übercorrigirten Kegel 
auf die Hinterlinse wirft, welche den Astigmatismus corrigirt und 
zugleich das Bild ebnet. Die Frontlinse hat Flint von möglichst 
höherm Index als das Crownglas (zum Zweck der Uebercorrection) und 
die Hinterlinse hat eine höhere Index im Crown (zum Zweck der 
Ebnung des Bildes und der Compensation der Rester der spärischen 
Längenaberration zwischen Mitte und Rand). Bei Fig. 2 findet das-
	        
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