De VIII. Kapitel.
welche dem früher erwähnten Kugelobjeetiv von Harrison und Schnitzer
in New-York nachgebildet ist. Fig. 77 stellt es dar.
Die Verbesserung an demselben besteht im Wesentlichen darin,
dass verständiger Weise von der willkürlichen Bedingung, dass die
dusseren Flächen Theile einer Kugel bilden sollen, Abstand genommen
ist, und dass auch dadurch die Reflexe vermieden sind, welche sich
bei Harrison’s Linse vorfinden. In demselben Jahre 1884, Volum XXXI,
finden wir die Mittheilung über die Antiplanete für Gruppen und
Portrait von Steinheil. Beide gehören zu den völlig unsymmetrischen
Systemen, die allerdings mehr Arbeit im Berechnen machen, wie die
symmetrischen, bei denen aber durch die grössere Anzahl disponibler
Elemente mehr zu erreichen ist:
Si. 78. zumal wenn man, wie geschehen,
Glasdicken und Linsendistancen
mit zu Hülfe nimmt. Es wäre
aber illusorisch, zu glauben (wenn
man nicht Glasdicken und Dis-
tancen bis zur Unbrauchbar-
keit wachsen lässt), dass man
mit den früheren Glasarten das
Bild in eine Ebene ausstrecken
könnte, ohne wenigstens einen
Theil des übercorrigirten Astigmatismus mit zu Hülfe zu nehmen.
In der That hat denn auch der Gruppenantiplanet diesen Rückstand
in Form des Astigmatismus und der Portraitantiplanet in Form der
Bildwölbung. Mit den neuen Glasarten von Schott & Gen. ist das
Problem indess zu lösen. Uebrigens war das Princip der Antiplaneten
damals keineswegs neu, wie 1882, pag. 382, B. J. P. nachgewiesen
ist, dass Goddard viele Jahre früher derartige Linsen ausgeführt hat.
Folgendes sind die Angaben der Steinheil’schen Antiplanete nach der
Patentschrift vom 11. October 1881, No. 1602. Fig. 78 stellt den
Gruppenantiplanet dar, dessen Elemente sind: Diameter beider
Achromate = 43 mm, äquivalente Brennweite — 240 mm.
Radien: r = +64,1 mm TE Glasdicken :
= HS } Hard Crown %. == 4.03 mm
Frontlinse: 17, = —98,4 Light Flint. Yı= al
Distance beider Linsen = d, = 4.1,
% = —98,4 mm\,. N d =— 3,28.
HAT | Light Flint A, — 216D,
= -+72,1 „ Hard Crown.
6.
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