Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

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Literaturverzeichniss. 
damit fertig! Er führt diese Rechnung mit 7stelligen Tafeln 
durch, obgleich die Unterlage zu dieser Rechnung, z. B. der 
Winkel M, Unsicherheiten bis zu 5 Bogenminuten aufweist! 
Aehnliche Fehler finden sich in Menge. Seine technischen 
Vorschriften sind jammervoll! 
ı, Dagegen findet sich eine ausgezeichnete Arbeit Stampfer’s in 
den Jahrbüchern des K. K. polytechnischen Instituts in Wien 1828. 
Band 13, von p. 30—130 und im Band 14, Jahrgang 1829, von 
p- 108—143. Letztere enthalten Stampfer’s Berechnung der 
von Rogers vorgeschlagenen dialytischen Fernrohre. Nur eins 
hat Stampfer, so wohl als auch Littrow a. a. O0. hierbei gänzlich 
übersehen: dass die verschiedenfarbigen Bilder, wenn in eine Ebene 
gebracht, sehr ungleich gross werden und hat daher auch kein 
Heilmittel hierfür angegeben. Dem Optiker Plössl war es vor- 
behalten, durch Tatonnement die hierzu nöthigen Compen- 
sationsoculare zu erfinden, womit zugleich das Princip der 
jetzigen „apochromatischen Compensationsoculare“ für 
Mikroskope, gegeben war. 
‚ Zu dieser Zeit war G. B. Airy, der ausgezeichnete Director der 
Greenwicher Sternwarte, damals Professor der Mathematik in 
Cambridge, auf die grosse Lücke in der "Theorie der Oculare (bei 
deren grossen angularen Werth des Feldes es sich mehr fühlbar 
machte) aufmerksam geworden, dass bisher die zur Axe ge- 
neigten Strahlenbündel nicht in Rechnung gezogen waren, und 
war er der erste, welcher sowohl die Distortion als auch den 
Astigmatismus seinen Formeln unterwarf. Die von ihm nach 
seinen Formeln berechneten Oculare fanden aber leider von Seiten 
der in der Theorie unwissenden Praktiker keine Anerkennung, 
Airy sagt: „But the complication of symbols has prevented most 
writers from entering upon the subject at all: and those who 
made some steps, have confined themselves to the simplest cases“, 
was die mathematischen Schwierigkeiten genügend kennzeichnet. 
Der Grund, weshalb, bedauerlicher Weise, Airy keinen Erfolg bei 
den Praktikern gehabt, liegt darin, dass er eine viel schlimmere 
Abweichung nicht gekannt hat, als wie die, welche er in Rech- 
nung gezogen” hat. 
Es ist die Coma, welche Airy nicht gekannt hat. Auch 
über die Wölbung des Feldes schreibt er ganz hoffnungslos, dass 
solche niemals gehoben werden kann. Es ist leicht ersichtlich, 
warum Airy die Coma nicht gekannt hat; die Oculare, welche 
dieselbe in genügend auffallendem Grade gezeigt hätten, werden 
als nicht „Marktfähig“ von den tatonnirenden OÖptikern bereits
	        
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