Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

7 Il. Kapitel. 
Die brechenden Winkel dieser Combination verhalten sich daher 
wie 1:0,7184, während ihre Arbeitsleistung nahe gleich ist in Bezug 
auf den mittlern Index, so wird dennoch ein namhafter Ueberschuss 
der Arbeitsleistung in der Combination dadurch erzielt, dass die brechen- 
den Winkel sich wie 1:0,7184 verhalten! Man kann in dieser, mit 
den bisherigen Gläsern unmöglichen, Richtung noch etwas weiter 
gehen, wenn man die Gläser No. 20 mit No. 26 combinirt. In diesem 
Fall wird: 
Cr == 0,01092 
er = 0.011020 0,99092 
= 06040 oner 
He — 06. 
Während also das Verhältniss der brechenden Winkel beider 
Prismen sich wie 1:0,99092, also der Gleichheit nahe verhält, so 
ist der Arbeitsüberschuss doch bedeutend auf Seiten der Crownlinse, 
so dass er sich wie 1:1,12560 verhält. 
Bei allen ältern Combinationen der Gläser fand das Entgegen- 
gesetzte statt. Der Dispersionsüberschuss derselben wurde geschwächt 
durch den Brechungsüberschuss auf Seiten des corrigirenden Flintes. 
Es musste ersterer also schon recht beträchtlich sein, um dieses Manco ver- 
tragen zu können! Die beiden in dieser Richtung verschiedensten Gläser 
des Catalogs Schott sind No. 1 und No. 44. Es ist daher bei denselben: 
0 = 0,00757 E 
HE 0 0,15096 
dx => 0,5159 9A 
1 = 0,9626 0,9626 == 0,53595 
Die. brechenden Winkel beider Prismen verhalten sich also wie 
1:0,15096, was äusserst günstig wäre, wäre es nicht durch die 
ungünstige Lage der Arbeitsleistung (1: 0,53595) fast auf die Hälfte 
seines Werthes herabgedrückt! 
Sieht man von dem sogenannten secundären Spectrum ab (auf 
das ich später kommen werde), so unterscheiden sich die obigen 
charakteristisch verschiedenen. Arten der Achromasie nur in dem 
Winkelverhältniss beider Prismen, und diese eventuell in ihrer Grösse 
zum Quantum der überschüssigen Arbeitsleistung. Hätte man daher 
z. B. ein Fernrohrobjectiv alter Art zu machen, welches möglichst 
sanfte Krümmungen haben sollte, so wäre die letzte Combination die 
beste. Wollten wir aber ein Fernrohrobjectiv machen, das ein mög- 
lichst ebenes Bild liefert, so würde sich die erste Combination 
ganz besonders hierzu empfehlen. Will man indess photographische 
Objective herstellen, so kann man nur die sehr ausgedehnten Bilder 
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