Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

66 II. Kapitel. 
Farben der farbigen Säume, welche dieselbe giebt, in entgegen- 
gesetzter Lage, als wenn man die Frontlinse des Petzvalschen 
Linsensystems als Landschaftslinse verwendet, wo die Linsendistance 
positiv ist. Wir hätten jetzt nur noch den Fall zu betrachten, in 
welchem zwei Achromaten, in denen die verschiedenfarbigen Bilder 
bereits in derselben Ebene liegen, jedoch noch ungleich gross sind, 
durch das Princip der Symmetrie gleich gross gemacht werden, ohne 
eine wiedereintretende Trennung der Bilder auf der Axe. Der ein- 
fachste Fall dieser Art ist der, wo gar keine Achromate auftreten, 
sondern nur zwei einfache Linsen; die verschiedenfarbigen Bilder daher 
nur ‚gleich gross gemacht werden sollen und die Längenaberration 
bleibt, also event. Focusdifferenz. Die einfachste symmetrische Com- 
bination, welche möglich ist, besteht nur aus zwei brechenden Flächen, 
die concentrisch sind, also die Vollkugel, welche man sich in ihrem 
Centrum (das zugleich deren optischer Mittelpunkt ist), abgeblendet 
denken muss. Die Cardinalstrahlen, die eine solche Blende durch- 
laufen, fallen sämmtlich mit den Einfallslothen (Radien der Kugel) 
in diesem Fall zusammen. Die Brechung und Zerstreuung für die- 
selben ist daher in diesem Fall = 0. Denkt man sich nun zwei 
symmetrische Kugelschalen eingefügt (Fig. 20), so sieht man leicht, 
dass, wenn der Kugelmittelpunkt leuchtend gedacht wird, derselbe die 
Cardinalstrahlen nach beiden Seiten aussenden wird und dass dieselben 
symmetrisch gebrochen und zerstreut werden und zwar, weil beide auf 
rm entgegengesetzten Seiten 
der Axe liegen, so liegen 
auch .die Farbensäume, 
in welche dieselben zer- 
legt werden, entgegen- 
gesetzt, und da diesel- 
ben gleich gross sind, so 
heben sie sich ebenso 
vollständig auf, als in 
der Vollkugel ohne Brechung und Dispersion. Rückwärts verlängert 
schneiden dann die beiden austretenden Strahlen die Axe in den 
Punkten £ und X,, welche wieder die Cardinalpunkte des Systems dar- 
stellen, die also durch symmetrische Anordnung achromatisirt sind. 
Früher hatte Steinheil hierauf basirend ein System aus zwei ein- 
fachen Meniscen hergestellt, das natürlich nicht frei von Focusdifferenz, 
wohl aber von Farbensäumen war. Es ist beschrieben im Monkhoven 
pag. 136. Fig. 67. Es brauchen natürlich für diesen Zweck keine 
Meniscen zu sein (wir werden später Steinheils Gründe kennen lernen); 
die Farbenreinheit tritt bei allen Linsenformen ein, so lange die
	        
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