112 Geschichte
die er bey seinem Werke gebraucht: *in der Ausarbei-
„kung desselben haben mir, wie ich schon anderswo
„gesagt, die Schriften des Lorenzo Ghiberti, des Do-
„menico Grillandai, und des Raphael von Urbino kei-
„ne geringe Hülfe geleistet".
Schon Richardson? hat über diese Stelle des Vasari
verschievne Bemerkungen gemacht ; er sagt, er erinnre
sich nicht , beym Durchlesen des Vasari irgend eine an-
dre Stelle gefunden zu haben, wo Raphael als Schrift-
steller erwähnt werde, und habe vergeblich nach der vor-
hergehenden Erwähnung gesucht, worauf Basari den
Leser zurückweise. Auch mir ist es eben so gegangen,
ob ich gleich diesen Schriftsteller häufig gelesen. Jns-
dessen könnte es seyn, daß der Ausdruck : “wie ich
schon anders wo gesagt", nur die Schriften des Lorenzo
Ghiberti anginge , von denen Vasari wirklich an an?
dern Steilen geredet hat %,*
Vermuthlich sind diese Schriften Raphaels zu den
Zeiten des Vasari im Manuskript vorhanden gewesen,
und so in den Händen der Künstler umhergegangen. |
Sie sind aber längst unwiederbringlich verloren, und |
jekt würden selbst die eifrigsten Nachforschungen vergebe
lich seyn. Man hat nichts schriftliches mehr von Ra- |
phael außer einige Briefe, die vielleicht nicht einmahl
alle authentisch sind. Indessen ist es doch der Mühe
werth, von diesen wenigen Ueberbleibseln seiner Feder
ein genaues Verzeichniß zu liefern. Die angeblich oder
wirklich. Raphaelischen Briefe sind also folgende:
1) An Francesco Raibolini , i1 Francia, genannt z
man sindet ihn beym Malvasia ".
2) An
p- T. II p. 372 verglichen p. 708- .
g: FYasari Ed. Bott. T.1, p. 136. 138. 213 et 225.
x. Felfina Pittrice T. 1, p. 45. Auch Lett. Pittor, T. 1
vn
a 3,3.