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rikaturen seiner Werke hervorzubringen.. Eine vierte af
Klasse machten diejenigen aus , .die von Raphael, auf 5
den rechten Weg geleitet" worden waren, aber nachher al
entweder aus eigner Neigung, oder um,sich nach den 44
Zeiten zu bequemen, : beyde Style zu vereinigen such? u
xen. Endlich gab es auch noch Künsiler obgleich. in (1
sehr geringer Anzahl; die sich von. dem, Strome nicht «
mit: fortreißen ließen3 sondern den „Grundsäßen und v
Borbildern Raphaels und der ächten Römischen Schule b
unverrückt treu blieben. 2
Uuf diese Art wuchs das Uebel von. Tage zu Tage
von der Regierung Gregors des. dreyzehnten bis auf ;
Paul den fünften (1572 = 1605). Die unter dem v
erstgenannten und seinem Nachfolger Sixtus dem fünfs
ten vollfüheten Werke sind unzählig. Die .despotische n
Gemüthsart des lekteren verlangte durchaus eine schleu?
nige Ausrichtung seiner Einfälle und Befehiez3 und in
der That , ' die unter seiner kurzen Regierung von süns;
Jahren auf seinen Wink erbauten Brücken und Palä-
ste , angelegten Straßen und Brunnen, aufgestellten
Obelisfen u. sw. machen seiner Betriebsamkeit Ehre.
Solche Unternehmungen ließen sich indessen durch die
Menge der Arbeiter zwingen. Allein. dieser ungeduldis
ge Pabst wollte. dieselbe eilfertige Thätigkeit: auch bey
Mahlerarbeiten angewandt wissen. Da er nun eben nicht
der Mann war, mit dem man hätte scherzen, oder ihn, ß
wie es bey den Künstlern Sitte ist, [ange hinhalten 7
dürfen; und da die damahligen Mahler wetteisernd. sei-
ne Gunst zu gewinnen suchten , - so entstand daraus die
Tolge, daß man sich nur aufs schnelle Arbeiten legte,
und die Flüchtigkeit des Pinsels für das. größte Ver?
dienst hielt. Unter Clemens dem achten fuhr man fort
dieselbe mechanische Fertigkeit hochzuschäßen. Die Er-
öffnung des heiligen Jahres fiel in die Zeit seiner Re-
Gte?