Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

172 Geschichte 
Spanischen Partey und der Macht der Barberini, 
dem Urban nach. Die Kriegsunruhen , verbunden 
anit denen , welche die Uneinigkeit zwischen dem Cardis- 
nal von Este, Beschüker der Französischen Nation und . 
Don Juan Alfonso Enriquez , dem Spanischen Ge- 6 
sandten, in Nom selbst erwarten ließ, hielten die Kün- | 
sie in einem zweydeutigen. und ungewissen Zustande z 5; 
und durch die Flucht des Hauses Barberini litten sie [ 
noch größern Schaden. - Endlich als sich die Barberi- 0 
ni mit dem Pabst wieder ausgesöhnt hatten , kehrte der ' 
Cardinal Antonio, den der König von Frankreich be- 
schüßte, mit dem Titel eines Großalmoseniers seines 
Reichs u. s. w. zur großen Zufriedenheit der Künstler, 
wieder nach Rom zurück. Nach dem Tode Jnnocenz N 
des zehnten bestieg Alexander der siebente den heiligen 2 
Stuhl: und dieß nebst dem Aufenthalt der Königin N 
Christina in Rom erhob die Künste wieder zu einem ) 
blühenden Zustande, und verfchafste den Künstlern 
reichliche Beschäftigung. 
Wir sind jekt auf den Zeitpunkt der seltsamsten und 
freimdartigsten Ausschweifung des Geschmacks gekoms - 
men, welche , ss lange sie dauerte, den regelmäßigen ; 
Fort: oder Rückgang der Mahlerey in Rom völlig un- N 
terbrach. Daß die Moden in Kleidern, Hausgerär v 
the und so vielen andern uns umgebenden Dingen unz- 3 
aufhsrlich wechseln; daß sie sich nach einem gewissen | 
'Kreislaufe wieder erneuern, und daß Dinge, die vor | 
zehn oder zwanzig Jahren für lächerlich gehalten wur- | 
den , jekt die allgemeine Meynung für sich haben: dieß 
ist etwas , woran wir durch die tägliche Erfahrung zu ; 
sehr gewöhnt sind, als daß es uns noch auffallen könn- | 
te, und der Grund davon liegt am Tage. Wir las- 
sen uns bey der Anordnung dieser Dinge nicht durch 
eine gründliche Prüfung nach den Regeln des Schönen, 
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