176 Geschichte
Wir kommen auf einen Zeitgenossen dieses Mah- |
lers, aber einen Künstler von ganz andrer Art, den 5
der ächte Geist der Römischen Schule beseelt. Ans- y,
drea Säcchi wurde im J. 1599 nicht in Rom, wie ZS
selbst: gleichzeitige Schriftsteller bezeugen, sondern zu N
Nettuno in- einer geringen Entfernüng von Rom ge? N
bohren. Er war der natürliche Sohn eines mittel? 3
mäßigen Mahlers, des Benedetto Sacchi, der ihm I
auch den ersten Unterricht in der Kunst ertheilte, aber %
da er seine eigne Unzulänglichkeit fählte, ihn selbst der |
Leitung des Francesco Albani übergab. Dieser ent-
deckte bald die Talente des jungen Menschen, und that |
fich etwas darauf zu Gute, einen. so wackern Schüler |
zu bilden. Nachdem sich Andrea durch einige kleinere "
Sachen bekannt gemacht hatte, ließ ihn der Cardinal |
del Monte in Gesellschaft des Filippo d'Angioli , eines |
Römers , der Neapolitaner genannt , . an seinem Lust- |
hause an der Straße Nipetta arbeiten. Er that dieß
zur Zufriedenheit des Kardinals., der auch in der Fol- |
ge sein Gönner blieb. Als Urban der achte zum Pabst ;
erwählt worden war, fand Sacchi Eintritt in das |
Haus Barberini, und bekam ein großes Gemählde |
für die Kirche des h. Petrus zu machen , daß Grego- .
rius den Großen in der Verrichtung eines Wunders ZE
vorstellt 5. Ob dieß Werk gleich nicht den allgemeinen ]
Beyfall davontrug, so nahm ihn doch der Cardinal :
Antonio Barberini, ein Neffe des Pabstes in seine S
Dienste; und als die Bärberini ihren Palast alle quat«
tro
3, Das auf diesem Bilde vorgeftellte Wunder wird der
Länge nach von Johannes Diakonus erzählt, der das Le-
ben dieses Pabstes. beschrieben hat. Das Gemählde ist
unstreitig eins der schönsten unter den in der Peterskirche
befindlichen, und ward im I. 1771 von Alessandro Cocchi
in Mosaik übertragen.