Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

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drucks den Werken des Carlo Dolci gleichgestellt wer- A 
den. Er hat im Ganzen ein sehr angenehmes Kolorit, wat, 
doch bemerkt Lanzi, er sey in den Lokalfarben etwas (, 
härtlich. Gein größtes Werk ist ein Altarblatt der md 
Kathedralkirc<he zu Montefiascone. 1 
Giacinto Brandi, aus Poli in der Nachbar- Vd 
schaft Roms gebürtig , wurde in der Schule des Lan- fal 
franco erzogen. Seine allzu große Gewinnsucht war K 
Schuld , daß er die von der Natur empfangnen Talen- Ne 
te nicht gehörig ausbildete. Er hatte einen leichten 
Pinselstrich , aber er strebte nicht nach großer Korrekt- di: 
heit der Zeichnung , und erreichte niemahls.die Groß- fal 
Heit, welche man am Lanfranco «bewundert. Diefer (ve) 
muß als der Schöpfer des leichten Styls betrachtet nig 
werden. Allein ich möchte hier unter diesem Ausdrucke na 
nicht bloß die Kunst des Effekts verstehen, das heißt, der 
nach der Erflärung des Mengs, die Geschicklichkeit, (en 
ein großes Gemählde auf eine gefällige Weise mit, Fi- de 
guren anzufällenz denn was diese allein betrifft, so 1, 
giebt es frühere Beyspiele als das des Lanfranco. Mir w 
scheint es richtiger , ihm in so fern die Erfindung des " 
leichten Styis zuzuschreiben , als er verstand , vermit- di 
telst einer Menge Figuren die Massen auf seinen Ge- m 
mählden zu vertheilen, und den Schwierigkeiten der Kunst " 
auszuweichen, indemer sie bloß dem Scheine nach über- hä 
wand. Diese Behandlungsart lernte ihm nachher Pie- " 
tro von Cortona, und die unzähliche Schaar der Anhän- ww 
ger desselben , der so genannten Macchinisti, ab. hä 
Pietro Berettini, gewöhnlich da Cortona ge y, 
nannt , gehört von Rechts wegen den Toscanern an. " 
Denn od er gleich sehr jung nach Nom kam , so unter- . 
warf er sich doch in keinem Stücke im geringsten der 
Methode des Hauptvorbildes der Schule, nähmlich 
Raphaels. Er war originell, und bildete sich 2 
Styl,
	        
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