“. Geschichte
Der erste war Salvator Rosa, auf den wir un
bey Gelegenheit der Neapolitanischen Schule umständ- pe)
licher zurückkommen werden. Er fann als Beyspiel (
dienen, daß der oft durch auffallende Achnlichkeiten m!
bestätigte Schluß von den Kunstwerken auf die Ge- dur
müthsart nicht immer gilt. Rosa war zwar-satyrisch, eu
jedoch auf eine fröhliche Art; und zur Freude geneigt. dei
In feinen Landschaften berescht hingegen ein gewisser sin
Schauer und. eine so öde Wildheit, daß seine Wälder ww
dem Betrachter die Art von panischer Furcht erregen , S
die zuweilen den 'entschlossensten Wanderer überfällt , dit
wenn er bey einbrechender Nacht auf einmal sich ver- ei!
irrt zu haben glaubt... Seine Berge, Felsen und Klip- fu
pen sind berühmt; sie tragen das Gepräge verwitterter L
Urgebirge an der Stirn %, Diese wilde und schauerli- zu
<e Itatur wird gewöhnlich durch einige Figuren in «
schönen Stellungen gehoben, die aber oft ein so schreck- w
haftes Wesen an sich haben , daß sie das Unheimliche k
des Sindrucks noch vermehren. t
In einer ganz andern Gattung glänzte Caspar
Dughet. Erwar zu Rom im IJ. 1613 gebohren , s
ein Berwandter und Schüler des Nicolas Poussin , v
weswegen man ihn ebenfalls Poussin nannte. Er s
studirte die großen Naturerscheinungen bis zu einem ho- in
hen Grade der Vollkommenheit. Zur Szene seiner ?
Darsteilungen wählte er meistens Ansichten von Rom, 6
oder a
q. Man hat verschiedne Gemählde von Salvator / die nur N
einen einzigen Fels vorstellen. In seiner Satyre über iN
den Neid sagt er , indem er diese Leidenschaft-anredet : l
Ma per tornare a te, giammai discosto ü
. Non mi sei stata alla Rotonda un passo, |
Quando vi fü qualche mio Quadro esposto. |
Ond'io, che al tuo latrar mi piglio spaßo,
Accioche dentro tu vi spezzi i dentiz
Questo anno non ciho meslo altro che un sasso.
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