20 Geschichte
„fen hatte, die dem Urheber bey seiner Anlage und m
„Vollendung durch den Kopf gegangen waren. Mengs 0
„wußte seine Behauptungen hierüber mit so einleuch? nes
„tenden Gründen und Beobachtungen zu unterstüßen, mil
„daß er eine beynah eben so feste Ueberzeugung hervor? trat
„brachte, als hätte er den Beweis geometrisch geführt."
Wie stimmt dieß mit dem Umstande überein, den der ul
Verfasser in eben»der Schrift meldet *, Mengs habe jd
hey seiner Rückkehr nach Rom , als er die Schule von ti
Athen für den Lord Nor?humberland kopirte, gestan? nd
den: er sehe jekt ein, wie unvollkommen er in seinen hi!
früheren Jahren den Naphael begriffen habe? Sehr &
richtig bemerkt der Nitter Azara, daß die oben beschrie? a
bene Erziehung Ursache einer gewissen Schüchternheit (ra
war , die ihn ungeschickt zu den Verhältnissen des ge- ft
seiligen Lebens machte; daß sie ihm ein Ansehen von di!
Mistrauen gab , nnd ihn in einer Unbekanntschaft mit MW
der Welt und einer Gleichgültigkeit gegen seinen Vor?- E
theil erhielt, die für ihn und seine Familie sehr unz tt
glückliche Folgen hatte. N
Drey Jahre brachte Mengs in Rom unausgeseßt
mit denselben Studien zu. Hierauf führte ihn fein Va- n]
ter nach Dresden zurück, und als König August der N
dritte die Talente des jungen „Künstlers kennen lernte, N
bewilligte er ihm ein Gehalt von 600 Rthlr. Mengs X:
nahm es unter der Bedingung an, daß ihm erlaubt
seyn sollte nach Rom zurückzukehren. Der dämahls
allmächtige Minister , Graf Brühl, nahm zwar ,gro-
ßes Aergerniß hieran, allein der König war es voll-
kommen zufeieden , und so machte sich also Mengs mit
seinem Bater und zwey Schwestern wieder auf den Weg
nach Rom... Hier erneuerte er seine vorigen Studien,
besuchte die Akademie, die anatomischen Lehrstunden
in
1. Ibid Dp. SXA1
3.3