Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

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allen , aber er erreichte keinen, viel weniger übertraf er 
einen von ihnen. Es sey mir erlaubt, diesem allge- * 
meinen Urtheil , die treffende Vergleichung , welche der ei 
Ritter Boni zwischen den beyden großen Wiederherstel- i 
lern der Kunst anstellt, mit seinen eignen Worten N 
hinzuzufügen *. “Diesen, sagt er vom Mengs, | 
z»hatte die Philosophie, den Batoni die Natur zum . 
„Mahler gemacht; Batoni hatte einen natürlichen 
„Sinn, der ihn zum Schönen Hinriß, ohne daß er 
„sich dessen bewußt war: Mengs erreichte es durch. 
Nachdenken und Studium; die Gaben der Grazien 
5-waären dem Batoni wie dem Apelles, dem Mengs wie ' 
„dem Protogenes die höchsten Anstrengungen der Kunst ' 
„zum Loose gefallen. Der erste war vielleicht mehr Mah- N 
„ler als Denker , der zweyte mehr Denker als Mahler. 
Dieser war vielleicht vollendeter in seiner Kunst , aber 
„mehr studirt; Batoni war weniger tief, aber natür- 
„licher. Dieß ist jedoch nicht so weit auszudehnen, 
„als ob die Natur gegen Mengs misgünstig gewesen 
»Wwäre , oder als ob dem Batoni das gehörige Urtheil 
„über die Mahblerey gefehlt hätte." 
Ehe wir Mengs und mit: ihm die Römische Schu- 
le verlassen, scheint es mir wichtig, noch einige gegen 
die Werke des unsterblichen Künstlers gemachte Kriti- 
ken durchzugehen und zu beleuchten. Zwar sind die, 
welcheein Engländer, Cumberland *, vorgebracht, selbst 
so weit unter der Kritik, daß sie hier gar keine Erwäh- 
nung verdienen. In einem ganz andern Geiste dage- 
gen, und mit großem Scharfsinn hat Hr. von Rams- 
dohr 
e, Elogio di Batoni. 
f. R. Cumberland Anecdotes, of eminent painters in Spain 
et London 1782 8,
	        
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