der Mahlerey in Nom. 237
ng dohr *, einige Gemählde von Mengs getadelt. Er bil-
MV Qges ligt die Komposition des Parnasses in der Villa Alba-
de ni nicht: die Figuren handeln nach seiner Meynung
Teste nicht übereinstimmend, bilden kein Ganzes , sind iso-
Wii lirt und haben kein gemeinschaftliches Interesse. Er
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85 schlägt daher einige andre Situationen und Augenblicke
aur zum vor, deren Darstellung, wie er glaubt, für den Künst?
aurlichen ler vortheilhafter gewesen seyn würde? z. B. Apollo
ne daß er müßte singen und die Musen um ihn aufmerksam ver?
es durch sammelt seyn, und seinen Gesang im Chor wiederhoh-
Oraziem len 3; oder der Cardinal Albani müßte auf dem Parnaß
en; empfangen , und ihm von den Musen eine Schale mit
wie dem Wasser der Hippokrene dargeboten werden, und
n dergleichen mehr. Es ist wahr, der Cardinal war in
H seiner Jugend ein. Mann gewesen, der sich bey dem
|, 0 schönen Geschlechte vollkommen gut zu benehmen wußtez
4 nat allein damals als Mengs die Ausschmückung seiner
zehnt, Villa unternahm, mußte er beynah siebzig Jahre alt
» gewesen seyn: ich überlasse es daher dem Leser, sich vorzustellen,
2 Urtheil welche traurige Figur dieser alte Geistliche unter so vie
len reizenden Göttinnen gemacht haben würde. An ei-
ner andern Stelle bezeigt der Verfasser sich unzufrieden
e Edu mit zwey Musen, wovon Mengs die eine nach der Mar-
92 gegen chesa Lepri , gebohrnen Carofini, die andre nach seiner
x Friis eignen Gattin abgebildet hat. “Beyde sind Porträts in
jind die, „dem historiirten Bilde geblieben." =- Allein, was
Wt, selbst würde denn aus dem Cardinal geworden seyn ? Meh-
Erwähr rere achtungswürdige Künstler haben die Sitte gehabt,
je dage in ihren historischen Bildern Porträte anzubringen z
n Ram selbst beym Raphael bemerkt man sie in einem vorzüge-
dobr lich hohen Grade in seinen besten Kompositionen.
Warum sollte das dem Mengs zum Verbrechen gemacht
werz-
RZ 29. Ueber Mahlerey und Bildhauerarbeit u. s. Ww. . Th. 2-
in 3pUl0 S, 25 u. f.