252 "Geschichte
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zuführen, wo sie doch im Grunde niemals ganz unter- M
gegangen waren. -
Zu den ältesten Ueberbleibseln. der Jtaliänischen nN
Mahlerey gehören die mit Miniaturbildern verzierten "
Handschriften ; die in großer Anzahl in den verschied- N
nen Bibliotheken Toscana's aufbewahrt werden. Der-
gleichen sind : aus dem zehnten Jahrhundert eine Hand- |
schrift der vier Evangelisten in der Medicea Laurentia= N
na Plut. XVII. Cod. 27, und des Julius Cäsar in |
der Riccardischen Büchersammlung 3 wahrscheinlich aus 7
Dem eilften Jahrhundert Plut. XVIl. Cod. 4. , der den 4
Psalter und andre Gebete, und in demselben Plut. Cod. N
38. , welcher Homilien enthält; aus dem zwölften 3
Jahrhundert Plut, XII. Cod. 21 mit dem Bilde des ;
Heil. Augustin, und Plut. XVIL. Cod. 29 mit dem des |
Heilandes verziert. Wenn man die bey diesen Hand?
schriften befindlichen Bilder gründlich untersucht, sd ?
wird man sich überzeugen , daß sie Werke Jtaliänischer G
Mahler sind. Man darf nur eine: genaue Vergleichung
derselben mit dex Manier und dem Geschmack der Zeich-
nungen auf den IJtaliänischen Münzen aus diesem Zeit?
alter anstellen. Ich will nicht so weit gehen zu behaup-
ken , daß alle dergleichen Miniaturbilder von Toscanis ]
schen Künstlern herrühren 3 ja ich will nicht läugnen ,, i
daß eins und das andre darunter einen Griechen zum 6
Urheber haben mag. Es ist unmöglich, die Gränzli-
nien der verschiednen. Manieren strenge und schneidend
genug zu ziehen , um die leßkten Zuckungen der' sterben?
den Kunst bey einem Volke von den schwachen Versu-
chen der noch unmündigen bey einem andern immer mit
Sicherheit unterscheiden zu können. Ich behaupte nur,
was schon Andre mit einer weit ausgebreiteteren Gelehr-
samkeit, als mir zu Gebote steht, bewiesen haben:
nicht alle Mahler und Bildhauer, die im eilsten, zwölf-
ten