254 “ Geschichte
ven von -dein alten Hetrurischen Geschmack, u. s.w. Gt
Denn obgleich viele dieser Republiken einen unversohn- pu
lichen Haß * gegen einander hegten, der aus Handels- M
neid „ oder sonstiger Cifersucht wegen des Reichchums war
und der Bevölkerung entstand, so hatten doch alle Re- unn
ligion , Sprache, Klima und Landesart mit einander in
gemein. Wie kann man sich also überreden, sie seyen le
bey ihrer Uebereinstimmung in den wichtigsten Dingen
nur in der Kunst so weit von einander abgewichen, daß tet
man ihre Produfte mit dem Nahmen Schule unter? ta
scheiden könnte ,. dessen Nichtigkeit ich übrigens schon Ju
an einem andern Orte gezeigt habe? Unstreitig hat man dt
dem della Valle, dem Tempesta , dem Tiraboschi und Y-
mehreren berühmten Gelehrten große Verbindlichkeit ju
dafur , daß sie in ihren Vaterstädten mit dem mühsam-
sten Fleiße die alten Nachrichten zusammengesucht, und hr
Reihen von Nahmen einheimischer Künstler aufgestellt P
haben , die Jahrhnnderte lang unter dem Staube alter L
Dokumente vergraben lagen. Nur in der Einfährung T
so vieler vorgeblichen Schalen kann ich ihnen nicht bey- nt
ftimmen, und wenn Lanzi in Ansehung der Sienesi- ?
schen Schule in diese Ansicht hineingieng, so that er ja
es wohl mehr aus Achtung und Freundschaft für den w
Pater delia Valle, als aus Ueberzeugung *. Die dy
Mahierey in Toscana erhielt nicht eher einen unterschei-
denden Charakter , der sie vor der Mahlerey andrer
Gez
d. Die gegenseitige Erbitterung dieser Staaten war so groß,
daß es ein Sienesisches Statut gab, worin verboten ward,
Florentinisches Sesinde zu halten / und Kinder aus Siena
ins Florentinische zur Verpflegung zu geben. Es geschieht
desselben Erwähnung in dem Manuskript des Benvogliens
ti, das in den Lett. Sen. T.1, p. 238 citirt wird.
e, Ein Brief des zuleßt genannten an den Abbate Lanzi in
den Lettere Senei T. IL. p. 265 enthält eine Vergleis
<ung der Sienesischen Kynst mit der- Florentinischen«