Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

Einleitung. 5 
js mählig eigner Kunstsinn bey ihnen erweckt , da sie vor» 
Tien ßer von dieser Seite ganz vernachlässigt waren, und 
mb zu allem, was irgend Kunstweik heissen fonnte, Etru- 
% vs rische Arbeiter nöthig hatten. 
«Zit - Aber dem Genusse so glänzender Eroberungen folg? 
te sittliche und politische Verderbniß auf dem Fuße. 
Zwe Mit dem Umsturze der Republik durch Julius Cäsar 
aten 3 ging alles, was von. alten Römischen Gesinnungen 
bnenden noch übrig war, vollends zu Grunde ,. und die weich? 
y, deb lichste Ueppigkeit trat an die Stelle derselben. Dem 
kirchen ausschweifenden Geschmacke genügte nun die edle Ein? 
lieben falt der Alten nicht mehr; man suchte den erschlafften 
- Vel: Sinnen durch erfünstelte Reize zu schmeicheln. 
DEN Dieser Verfall des Geschmacks offenbarte sich schon 
jemlans unter den ersten Kaisern, Die scheinbare Wiederhers 
Ötit stellung der Künste in dem glücklichen Zeitalter der An- 
ww toninen war nicht von Dauer: es war nur eine lekte 
wohlig flüchtige Anstrengung , wie ein Licht vor dem gänzli- 
m <en Erlöschen noh einmahl aufzulodern pflegt. Der 
98 Mangel an guten Künstlern nahm immer mehr über- 
lch hand; man findet davon ein auffallendes Beyspiel aus 
eitier der Zeit Constantins. Nachdem dieser im Jahre 312 
uh de den Tyrannen Maxentius überwunden hatte , hielt er 
Au einen feyerlichen Einzug in Rom. Bey dieser Gele 
18 genheit ließ ihm. der Senat und das Römische Volk 
eltathl einen Triumphbogen errichten. Diesen wußte man in- 
78, 16.) dessen nicht anders zu Stande zu bringen, als daß 
fung Du man die erhobenen Arbeiten von einem Triumphbogen 
wenn Trajans, den man zu dem Ende niederriß, - darauf 
alede übertrug, Nur wenige Basreliefs , die.besonders neu 
(mer, T, verfertigt wurden , bezogen sich daher auf die Thaten 
je las IU- Constantins , und diese stehen sowohl von Seiten der 
Zeichnung als der Erfindung und Zusammensekung je- 
Z neon
	        
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