288 Geschichte
Cosimo Rosselli, aus einer Familie, die schon |
seit dem dreyzehnten Jahrhundert Mahler und Bild- |
Hauer hervorgebracht hatte %, gehört auch in dieses Zeit? i
alter, ob man gleich sein Geburtsjahr nicht genau weiß, 5
und wird für einen Schüler des Baldovinetti gehalten. .
Man zeigt verschiedne Arbeiten von ihm zu Florenz. S
Folgende Geschichte von ihm, die ihn aber nicht auf ss
das vortheilhafteste charakterisirt , ist merkwürdig. Er y
arbeitete zu Rom gemeinschaftlich mit Pietro Perugi- t
no, Sandro Botticelli, Domenico Grillandajo und Z
Andern , und da er merkte, daß Sixtus der vierte gar k
kein Kenner der Mahlerey sey, suchte er seinen Mit- 2
werbern dadurch den Rang abzugewinnen, daß er Tü- n
c<er von schönem reinen North, Gelb und Blau frey- 0
gebig anbrachte , und überall , sogar an den Blättern ?
der Bäume , die Lichter mit Gold darauf seßte. Diese
Schönheiten stachen dem Pabste wirklich in die Augen,
so daß er die Arbeiten des NRosselli denen aller Uebrigen
vorzog. Das größte Berdienst, was mandiesem Mah-
ler nachrühmen kann , besteht darin, daß er zwey ge-
schäßte Schüler gebildet hat. Fra Bartolomeo
della Porta, von dem wir zu seiner Zeit reden wer- %
den , hat einige Zeit seine Leitung genossen, und Pier !
di Cosmio war ganz sein Zögling. Dieser lekßte t
Hatte ein vortreffliches Kolorit, war aber inkorrekt in 0
der Zeichnung , und ihm wurde die Ehre zu Theil, der 8
Meister ves berühmten Andrea delSarto gewesen zuseyn. :
Un- n
q. -S, Lastri in der Etrur. Pittr. , wo ex hierüber eine hands |
schriftliche Geschichte der Familie Rosselli anführt. Auch
die Brüder Antonio und Bernardo, beyde Bildhauer,
die Vasari Rossellini nennt, sind eigentlich Rosselli
gewesen , wie man aus einem Trattato de" Pittori e
Scultori Fiorentini dell" Albertini , Firenze 1510, und
aus des Leandro Alberti Beschreibung von Italien beweis
sen kann.
:
3