2 Geschichte
dien : Mahlerey , Skulptur, Plastik, Anatomie, sint
Architektur , Geometrie, Mechanik, Poesie und Mu- alle dt
sik. Mit allen diesen Kenntnissen und Fertigkeiten ver- wollt.
band er eine seltne Schönheit, und bewundernswür- die übe
dige Geschicklichkeit und Stärke des Körpers. Mit und vi
seinen männlichen Jahren verbreitete sich sein Ruhm, Scher
und im J. 1482 berief ihn der Herzog von Mailand Yasa
Ludovico Maria Sforza, i1 Moro genannt , in seine hende!
Dienste. Er wurde zu" Mailand Stifter und Ausseher des d
einer Zeichnungsafademie , welche für die ganze Lom- Haup
bardey sehr vortheilbaft wirkte. Auch würden die bußle
Fortschritte der Kunst daselbst noch beträchtlicher gewe- mend
sen seyn, wenn nicht der Fall des Hauses Sforza alles ter bei
wieder zerstört hätte : dean inrI. 1 500 wurde Ludovico s<wiet
als Gefangner nach Frankreich geführt, wo er 10 Jah- ng
re darauf starb. Leonardo's Thätigkeit verbreitete sich der
über mancherley Unternehmungen von erstaunlichem sm %
Umfange: er leitete das Wasser der Adda bis nach nad
Mailand, zog den schiffbaren Kanal von Mörtsana und?
nach den Thälern von Chiavenna und der Baltellinie det bl
durch eine Strecke von 200 Miglien u. sw. Jndes- erin
sen beschränken wir uns ganz auf das , .was die Mah- (amt
lerey angeht. ahwii!
- Unter den Gemählden, die er auf Befehl des Her- Jost
z9gs versertigte , ist das berühmteste das Abendmahl ufo
der Apostel im Refektorium der Dominikaner 8. Ma«= 1 fil
ria delle Grazie. feonardo hatte den Augenblick ge- Ne
wählt, wo Christus sagt, daß einer von. ihnen ihn Font
verrathen werde. Er suchte mit unglaubiger Kunst nia
den Üposteln einen aus Furcht und aus dem Verlangen |
ihre Unschuld an den Tag zu legen, und zu erfahren,
wer der Verräther sey , gemischten Ausdruck zu geben. >
Die Schwierigfeiten stiegen noch höher, da er im
Chrijius die Göttlichfeit in menschlicher Bildung er-
schei: Fidt
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