34 Geschichte
ren, als, die des leßtgenannten. Vasari hatte nämlich 7
in der ersten eine Menge Züge , - den sittlichen Charak? "
ter des Andrea und seiner Frau betreffend, aber ohne O8
allen Bezug auf die Kunst, angebracht, die er nach? 5
her wegließ *. Was die, dem Andrea ebenfalls vor- 19
geworfne, *Wiederhohlung einmal gebrauchter Ideen 2
in der mahlerischen Komposizion anlangt, so verweise (19
ich auf das, was ich bey Gelegenheit des Pietro Pe- vn
rugino und des Federico Barozzi gesagt habe. |Q
Eines der bewundernswürdigsten Gemählde des NG
Andrea del Sarto ist das auf der Tribune der großher- 0
zoglichen Gallerie, welches den todten Christus mit der ea
Jungfrau und einigen Heiligen vorstellt ". Der Abate 1
Lastri, der Verfasser des so eben angeführten Werkes, I.
sagt über dieses Bild, daß die Lieblichkeit des Kolo- jut
rits besonders an den Köpfen und Händen, und der au
wahre, genau richtige Ausdrucr, die Borstellung ver- M
anlassen, -es sey mit großem Studium in der Einsam- ih
keit gemahlt worden 3; vielleicht habe es Andrea also u
damals verfertigt, als er sich vor den Verwüstungen he
der Pest an den Fuß eines abgelegenen Berges geflüch- 0!
tet hatte. Wenn diese Vermuthung wahr ist, so muß N
es eine seiner lezten Arbeiten gewesen seyn. 3
Es waren einige Gemählde des Andrea nach Frank- vw
reich gekommen , an denen Franz der erste ein so großes Bi
Wohlgefallen fand, daß er sich ungemein freute, als
er erfuhr , er könne den Künstler selbst in seine Dienste
bekommen. Dieser ging auf das Versprechen eines/
ehrenvollen Gehalts im J. 1518 nach Frankreich, und
war anfangs über diese Veränderung seiner nicht allzu-
günsti-
a. Man sehe die Ausgabe von Siena, wo alles Wegge*
lassene in den Noten wieder hinzugefügt ist. |
b. Eisen Kupferstich davon enthält die Etruria Pittrice
O0 4.
53.0