Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

328 Geschichte 
phael, wovon eins zu Paris, ein andres zu Bologna, Ee 
ein drittes zu Rom , das vierte endlich zu Florenz be- ie 
findlich ist, und die alle für Originale gehalten wer- 2 
den, das Florentinische das ächte ist . Eben diese be- un 
0 weisen Ir 
zu 
x. Dieser h. Johannes in der Wüste ist jeßt in der große Ei 
herzoglichen Gallerie befindlich. Raphael hat ihn für den ver 
Cardinal Colonna gemahlt : dieser trat ihn seinem. Arzte, de 
Messer Jacopo da Carpi, ab, der ihn zur Belohnung . 
dafür verlangte , daß er den Cardinal von einer gefährlie a 
<etn Krankheit gerettet hatte. Vasari, der das obige det 
erzählt , fügt noch hinzu , das Bild sey auf Leinwand gez 110) 
mahlt, und zuseiner Zeit zu Florenz im Besiße des Fran? m 
cesco Benintendi gewesen. Diese beyden historischen Um- . 
stände bürgen für die Aechtheit des Florentinischen Gemähl? er 
des ; doch werde ich unten noch einen artistischen Grund an sche 
führen. Von der Bolognesischen Wiederhohlung, die in den aw 
Zimmern des Gonfaloniere befindlich ist , haben einige bes >. 
hauptet, sie sey von Pierino del Vaga oder vom Fattore " 
kolorirt. Hofstäter in seinen Nachrichten von vt 
Kunstsachen in Italien, Th. 2, S. 217 meynt: D 
Raphael könnte sehr wohl selbst sein Bild doppelt ges 1: 
mahlt. haben; es scheint ihm aber unbekannt zu seyn, N 
daß es noch zwey andre Wiederhohlungen davon gibt. D 
Daß der Senat von Bologna Briefe von Naphael , dieß 
Semählde betreffend ,' besiße, ist nicht gegründet, wie 
man aus dem,“ was ich oben S. 113 im Vorübergehen 
gesagt , sehen kaum. Das dritte Exemplar gehörte ehe 
dem dem Herzoge von Orleans , jekt ist es im Besiß der 
Französischen Nation. Im ersten Theil des Kabinets 
von Crozat ist ein Kupferstich davon , und. es wird da- 
selbst gesagt, die Königin Maria habe es nach Frankreich 
gebracht, und nachher dem Concino ein Geschenk damit 
gemacht. Der Römische Johannes endlich ist auf dem 
Monte Cavallo : der Pabst Clemens der zwölfte hat ihn 
von dem Maroniter - Kollegium gekauft , dem ein Cardis 
nal von dem Hause Caraffa ihn hinterlassen hatte. Die- 
ser ist' ein wenig dunkel in den Tinten, und könnte leicht 
von Giulio Romano seyn. Diese drey angeführten Bil- 
der, alle von derselben Größe , sind sämtlich auf Dol) 8e! 
moabit; 
EW
	        
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