360 Geschichte
sondern eines Ungeheuers beym Dante mit einem gro-
ßen Schlangenschweife ): Da Messer Biagio sich dar- (:
Über bey dem Pabste beklagte, erwiederte dieser : “hätz wr
„te Michelangelo euch in das Fegefeuer verseßt, so wär Ku
„re noß Rettung möglich, aber in der Hölle nulla est 8
„redemtio.". Streplich dachten nicht alle Nachfolger tn
Pauls des dritten eben so liberal über künstlerische O
Freybeiten. Paul der vierte hatte Lust , das jüngste 9;
Gericht des Michelangelo ganz von der Wand abkrat- R
zen zu lassen, weil er sich an den nackten Figuren är- L
gerte, . die, wie er fand, ihre Blöße allzuschamlos li
zeigten. Die Berständigen unter den Cardinälen stell? Ww
ten ihm aber vor „..es würde eine große Sünde seyn, !
ein solches Meisterwerk zu zerstören; und so kam man
auf den Ausweg, daß Daniel von Volterra *, ein
Schüler des Buonarroti, die anstößigen Stellen mit
feinen "Tüchern bedecken mußte, wovon er denn den
*Beynahmen, des, Hosenmachers (Brachettone) erhielt,
und auch. vom Salvator Rosa, der indessen den Mix
<helangelo-selbst nicht im mindesten schont *, auf das
beißendste wegen seiner Schneiderarbeit verspottet wor?
den ist *.
Wie
s. S, Vasari im Leben des Daniel.
t. Gasparo Celio Memorie etc. Napoli 1638. P- 16.
u. In der Satira della pittura von den Worten an: Mi-
chel' Angiolo mio , durch mehrere Terzinen. hindurch.
X« Ebendaselbit:
E pur era un error fi brutto e grande,
Che Danielle dipoi“fece da sarto
In quel Gindicio a lavorar mutande,
In Puhlmanns Beschreibung: der Gemähl-
de im königlichen Schlosse zu Berlin, heißt es
S. 106 bey Gelegenheit der Nacktheiten in dem jüngsten
Gericht des M. 4. “Sie sind aber durch die Füorne
reiex