370 Geshic<te
- Die letzten beträchtlichen Werke der Mahlerey, die
Michelangelo unternahm, waren zwey große Gemähl- 4
de in der Paulinischen Kapelle, das eine den Fall Pau- je!
li , das andere die Kreuzigung Petri vorstellend. Was- ne
sari rühmt es daran, daß Michelangelo dabey nur auf, 4
die wesentlichen Vollfommenheiten der Kunst sah, und U!
weder Landschaften, noch Bäume , noch schöne Gebäu? 1
de anbrachte, weil er sich nicht zu diesen Dingen herab? u
lassen wollte, sondern die menschliche Gestalt allein für |
einen seiner würdigen Gegenstand hielt. Diese Gez o
mählde sind jedoch durch die Zeit beynaß gänzlich ver-
dorben. Michelangelo war schon gegen fünf und sieb-
zig Jahr alt, als er sie zu Ende brachte. +.
„Außer .daß. er damals die Anlage der Festungs?- h
werke eines Theiles der Stadt, il Borgo genannt, ?
leitete , pflegte. er noch täglich zu seinem Bergnügen y
Bildhauerarbeit zu verrichten, indem er glaubte, daß
ihn diese Bewegung gesund erhielt 8, Um diese Zeit
war es auch, daß er eine Gruppe von vier Figuren
aus einem einzigen Stück Marmor unternahm, die ei-
ne Abnehmung Christi vom Kreuz vorstellte
Als
dem Zeichen F. S- 17. Von I. Cola. 18. Von Leonard
Gautier. 19-21. Drey Stücke von unbekannten Künst?
lern. . Endlich thut Aretino eines Kupferstiches von Enes
Vico Erwählung, der aber , wie ich glaube, gar nicht
existirt.
*,. Blaise de Vigenere sagt inseinen Anmerkungen zum Kallis
stratus p. 855, er habe den M. A. in einem Alter von
60 Jahren, in einer Viertelstunde mehr Marmor ab-
schlagen sehen, als vier Steinmeßen in drey oder vier
Stundey zu thun pflegten. Wenn dieses im Jahre 1550
geschahe , so war Meichel Angels damals in einem Alter
von 76 Jahren. Siehe die. folgende Note.
h, Diese. Grüppe eine Abnehmung vom Kreuz oder pietä
vorstellend, wurde wegen einiger Fehler des Marios
ni