Einleitung.
Der frühe Tod Julians zerstörte alle Hoffnung auf
die Wiederherstellung des klassischen Alterthums: feine
Bemühungen waren vielleicht dem Geiste des Zeital?-
ters zu sehr entgegengeseßt, als daß sie selbst bey einer
längern Regierung gelungen seyn sollten. Unter der
gleichfalls kurzen Regierung Jovians finden wir nichts,
was für die zeichnenden Künste merkwürdig wäre, an-
gezeichnet. Auf ihn folgten Balentinian und Balens.
Dieser duldete im Orient nicht nur den Gottesdienst der
Juden, sondern auch die heidnischen Gebräuche. Ausser
einigen Statuen beyder Kaiser findet man nichts von
Kunstwerken angemerkt. Unter Theodosius dem Gros-
sen scheinen die Künste wieder erwas mehr in Aufnahme
gefommen zu seyn. Wey verschiednen Gelegenheiten
wurden ihm Denkmähler errichtet. Unter diesen ver-
dienen vorzüglich zwey mit Basreliefs umwundene Säu-
len bemerkt zu werden , wovon die eine ihm auf dem
Taurischen Forum errichtet wurde, mit Basreliefs ge-
schmückt , welche seine Kriegsthaten gegen die Gothen ,
Vandalen und so weiter , verherrlichten. Sie ist nicht
mehr vorhanden : Bajazet hat sie gänzlich zerstört. Die
andre hingegen, die Arcadius seinem Vater auf dem
Forum Arcadium seßen lassen, hat sich bis auf den heu-
tigen Tag erhalten , allein sie ist von verschiednen Ha?
xemsgebäuden so umgeben, daß es völlig unmöglich ist,
sich ihr zu nähern. Dessen ungeachtet hat man eine
gute Zeichnung davon, die Gentile Bellini in der Zeit
Maho-
Erwähnung der Kunst 3 die Ursache davon sey , daß man
kurz darauf angefangen in Constantinopel die Statuen
der Götter umzustürzen und zu vernichten, u. s- w. Der
Leser ist durch das obige nun schon in den Stand geseßt,
ba bere dieser viel zu allgemeinen Angabe einzu?
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