Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

394 Geschichte 
zeichnen. - Länzi nennt außer den schönen Arbeiten des ash 
Basari, die man im.alten Palast sieht, die Empfänge? glo 
niß der Jungfrau in der h. Apostelkirche zu Florenz, 
welcher, Borghini so großes Lob ertheilt 3; die Enthaup? zei 
tung Johannis des Täufers. zu Rom , und die Mahl- : 
zeit des Ahasverus zu Arezzo. Alle diese Werke sind iN 
nach gründlichen Studien gemacht; -aber da Basari j 
zu viel .mahlte, und große Arbeiten bey feyerlichen Ge- S 
legenbeiten auf sich nahm, so legte er sich nicht nur N 
zu sehr auf Flüchtigkeit des Pinsels , sondern ex ge | 
wöhnte sich auch alles aus dem Kopfe zu mahlen, wo- ü 
bey er sich denn einer großen Anzahl Schüler bediente, . 
welche nach seinen Zeichnungen und Cartons die Ge? | 
mählde ausführen mußten. Es ging daher aus seiner . 
Schule ein Geschlecht von Mahlern hervor, an dem " 
man die-Vorliebe für Michelangelo und sonst nichts " 
wahrnimmt. Es scheint, daß die Liebe zum Gewinn . 
größere Gewalt über ihn hatte, 'als die Erinnerung ' 
seines Freundes Hannibal Caro, der ihn in einem Bries . 
fe ermahnt, diese Sil beym Arbeiten abzulegen * “ 
Vasari unternahmgind vollführte eine große Men- k 
ge Werke zu Florenz, an verschiednen Oertern von ) 
Toscana, „zu Bologna, zu Venedig und zu Rom, wo ' 
er beständig dem Michelangelo sehr den Hof machte, n 
und ihn bey allen Arbeiten, der. Mahblerey sowohl als q 
der Baukunst, zu Rathe zog. Zu Pisa baute er den | 
Palast und die-Kirche der S. Stephansritter , zu Pi- n 
stoja die Kuppel der Madonna, dell umilta. Er gab : 
dem alten Palast zu Florenz eine bessere-Form, indem 
er ihn durch Corridore mit dem Palast Pitti verband. 
Aber 
fois uv grand homme.* Dieß sind die Worte eines ache 
fungswürdigen Kritikers , nämlich Richardsons, TT, Il 
P. L12. 
5. „Letter, Pittor, „T.II. p. I4.
	        
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