Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

402 Geschichte 
entzückt „und beschlossen, nach einer neuen Prtifung, ve 
der Manier ihrer bisherigen Meister unverzüglich zu Ju 
etttsagen. Sie folgten dem Baroccio aber nicht blind- Geg? 
lings und mit einer uneingeschränkten Nachahmung, we 
denn sie sahen wohl ein, daß: seine Wianier nur eine 0a 
abgeleitete sey , daß er nämlich ein noch. größeres Oris hie 
ginal , den Correagio," vor Augen gehabt. Cis des 
goli studirte daher von diesem Zeitpunkte an alles, was pi 
er irgend von den Werken dieses großen Meisters in enen 
der Lombardey auffinden konnte. (118 
Er hatte schon vorher unter der Leitung des Allori gan) 
in der Anatomie einen guten Grund gelegt *; Pagani hat- den 
te dagegen in der Farbengebung beträchtliche Fortschritte 
gemacht. Auf diese Weise studirten diese jungen Künstler Op; 
Häufig gemeinschaftlich, sie suchten sich gegenseitig weiter win 
zu vm 
x, Baldinucci bemerkt in seinem Vocabolario gel Disegno JU 
unter dem Artikel Cere colorate, daß es in' der Kunst, [iM 
aus gefärbtem Wachse Figuren zu bilden, in seinem Jahre (Me 
hundert und in dem vorhergehenden vortreffliche Meister . 
gegeben, und fährt als einen Beweis hievon die vielen Wer 
Werke dieser Art an, die der Cardinal Leopold von Mes [0.1 
dicis gesammelt hatte und'in seiner Galierie aufbewahrte. Fle 
Unter diesen schönen Sachen befindet sich auch die meis 17) 
sterhafte anatomische Figur vom Ligoli in Gips, in wn 
Iachs und in Bronze gegossen, die der Jugend zum eau 
Studium gedient hat» Derselbe Baldinucci erzählt. in Pet! 
seinen Nachrichten T. IX, p. 93 m. f. die Schicksale, lung 
welche dieses Werk erlebt hat, indem es durch verschiedne 
Hände ging, bis es in die des Leopold kam. So schäß? 
har auch diese anatomische Figur des Cigoli ist, die man 
meistentheils in den Arbeitszimmern der Mahler findet, 
so kann sie doch nicht mit derjenigen in Vergleichung ge- 
seßt werden , die Ercole Lelli in unserm Zeitalter verfers 
tigt, die nach meinem Bedünken, die vollkfommenste ik. 
Man sehe über den Lelli Crespi, im 3ten Th. der Fel- 
sina Pittrice , und einen Brief von mir zu seiner Vers 
theidigung gegen den Crespi in den Miscellaneen 
von Meusel im 8ten Heft.
	        
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