Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

434 Geschichte 
hatte im Gegentheil bloß die Komposizion vor Augen z „M 
er suchte alles auf eine gesällige-Art zu vertheilen, die ie 
das Auge, bloß sinnlich betrachtet, anlockt, wenn aM 
man noch nicht darauf bedacht ist, die Eindrücke zu „el 
empfangen, welche das Bild vermittelst des Ausdrucks „el 
in der Seele des Betrachters hervorbringen kann. Ich „e 
sche nicht ein, wie sich hier eine-Parallele ziehen läßt. R 
Poussin ist sehr ausdrucksvoll, aber er hat auf andre Ab 
Art komponirt wie Naphael. Er verfiel meistens in we 
den Fehler , seine Gegenstände mit Episoden zu berei- Ne 
chern , die er mit gleich großer Genauigkeit und Sorge? | 
fait ausführte, wodurch denn die Wirkung des Haupts M 
gegeustandes geschwächt ward. Domenichino. war eben- Wd 
falis ein ausdrucksvoller Mahler , und doch war seine 07 
Komposizion von der des Raphael verschieden. An EN 
einer andern Stelle *, wo vom leichten Style die Re- N 
de ist, sagt Mengs: “Andre Meister haben einen sehr N 
„schönen Styl von großer Leichtigkeit gewählt, ohne ' 
„gänzlich fehlerhaft zu werden 3; dergleichen waren Pie- y 
„tro da Cortona u. s. w.". Ergesteht also der Manier NN 
des Corrona große Schönheit und Leichtigkeit zu: wie Nn 
ist dieß nun damit zu vereinbaren, daß derselbe für N 
die Einsichtsvollen etwas srostiges seyn soll. Kurz dar- N 
auf fährt Mengs folgendermaßen fort ?: “Nach die- " 
»sen verdienten Männern, welche auf eine leichte Wei? N 
„se den Schein der Vollkommenheit der ersten Vorbil- N 
„„der und der Natur zu erreichen suchten, kam Pietro pn 
„da Cortona. Dieser fand die Schwierigkeit, sich nach " 
„diesen Manieren zu bequemen , immer noch zu groß, 4 
„und von der Natur mit einem außerordentlichen Ta- | 
„lent dazu begabt, legte er sich vorzüglich auf die Kom- T 
'„„posizion und auf das, was man Geschmack nennt. - 
Bis N 
n. Opere T. I1, p. 5 V 
O0. Op+ TT. 1, p+ 69»,
	        
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