442 Geschichte
ken, daß ihm, da er sich bey dem Tode seines Mei- je
sters zu Rom befand , der Auftrag ertheilt ward, ein nn
Werk auszuführen, welches dieser für die Sapienza diRo- [9
ma angefangen hatte, und welches den heil. Jvo vorstell- vu
te, eins der umfassendsten Gemählde, an die sich Beretti- 107
ni jemals gewagt hat. Borghest ging hierauf durch 5%
Deutschland nach Böhmen, wo er in Prag viel ar- 1
beitete. iÜ
Die drey Luccheser Gio. Marracci, Filippo
Gherardi und Gio. Coli, empfingen ebenfalls E
ihre Bildung vom Pietro. Der erste hatte Verdienst :
von Seiten der Zeichnung 3; man sieht viel von ihm in 4
seiner Vaterstadt. " Gherardo und sein Mitschüler Coli r
arbeireten großentheils gemeinschaftlich. Ein auf diese 2.
Art von ihnen ausgeführtes Hauptwerk ist das Pla- %
fond in der Bibliothek 8. Giorgio Maggiore zu Ve C
nedig. Uu
Ein Künstler , der mehr bekannt zu seyn verdiente, dv!
ist Pietro Testa, auch ein Luccheser. Er ging n
aus der Schule des Domenichino in die Cortonesische V
Über ; da aber seine Grundsäß2 mit denen seines Mei- ii
sters im Widerspruche standen , so ward er davon aus- Vl
geschiossen. Er legte sich hernach auf die Kupferstecher? 6
Funst, und stach verschiedne Blätter von seiner eignen
Komposizion 3 der darin herrschende Geschmack steht
in der Mitte zwischen der Manier des Berettini
und des Poussin. In der Wahl der Gegenstände über?
ließ er sich seinem melancholischen Hange, der in Ver-
bindung mit einem widrigen Schicksale, das ihn be-
ständig verfolgte, ihn so weit brachte, daß er sich ends
lich in die Tiber stürzte.
Doch ich würde niemals, ein Ende finden , wenn
ich alle Nachahmer des Pietro aufzählen wollte. Luz
ca Giordano nimmt meer ihneneinen der vornehm-
stets