444 Geschichte
zeichnete sich sehr unter seinen Mitschülern aus, und |
studirte fünf Jahre lang zu Rom. Hierauf reiste er
hach Benedig und studirte die Werke der großen Kolo» vn
risten. Bey seiner Zurückkunft in seine Vaterstadt
gab ihm der Sohn Kosmus des dritten, der Erbprinz 4
Ferdinand, viel Beschäftigung ; er verzierte für ihn die |
Billa del Poggio zu Cajano, und andre Gebäude, |
und brachte unter andern auf einem Gemählde verschied- 7
ne Porträte von Mohren, Tataren, Cosaken und an- |
dern Jünglingen aus barbarischen Nationen. an , die )
der Großherzog in seinem Dienst hatte.
Mit Vergünstigung des Kosmus begab er sich auf /
dringende Einladung des Kaisers Leopold im J. 1690 4
nach Wien. Nach seiner Rückkehr arbeitete er man- I
<herley für die Marchesen Niccardi und Gerini *, un- ii
ter andern zuleßt zwey äußerst liebliche Landschaften mit «
leinen Figuren, die Francesco Bartolozzi in Kupfer |
gestochen hat. Gabbiani verfertigte noch sonst viele |
bedeutende Werke für den Großherzog, für den Regen-
ten von Frankreich und für andre Fürsten und Privat- 4
personen. Seine Hauptwerke sind; die große Kuppel I
von Cestells, ein Zimmer im Palast der Familie Or- N
landini, und der heil. Philippus bey den Padri dell |
Oratorio. Bey Gelegenheit, daß er das Plafond der 2
Gallerie im Palaste Incontri mahlte , stürzte er 'vom S
Gerüste herunter , und starb allgemein bedauert.
Gabbiani hatte eine blühende Schule, in welcher
sich besonders Benedetto Luti (geb. zu Florenz im
3. 1666, gest. im JI. 1724) bervorthat. Nachdem
er seine Talente in Fiorenz ausgebildet hatte, begab er
sich nach Rom , und stiftete daselbst eine eigne Schule.
Doch blieb er immer seinem Meister dankbar ergeben,
wie
e. S. Galleria Gerini No, 37 Uy, 38: