Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

454 Atthans, 
banns von Bologna, welches dieser dem Großherzoge s 
im Testament vermacht hat, und wo eine schöne Samm- 4 
lung von Gipsabgüssen ist. Die Bildhauer haben zu 3 
ihren akademischen Studien den Ort wo Lorenzo der t 
Herrliche seine Zeichenschule errichtete, bey der Markus» d 
kirche '*. ft 
1 
Von der Florentinischen Mosaik , lavoro di | 
commetio genannt. 
Diese eingelegte Arbeit, welche darin besteht, daß 
harte Steine, selbst Edelgesteine, zusammengefügt wer- | 
den, um Figuren von Thieren, Früchten, Blumen und 0 
andern Gegenständen hervorzubringen, und damit Ta- ' 
feln, Thürpfosten u. dergl. zu verzieren, unterscheidet sich 
wesentlich von der eigentlichen Mosaik, wobey die Arbeit 
mit fleinen Steinchen oder gefärbten Gläsern von kubi- 
scher Figur geschieht; da hingegen zum lavoro di com 
meslo Steine von verschiedner Größe, und von allerley 
Figuren, dreyeckige, viereckige, rhomboidische, sechsecki- 
ge u. s. w. gebraucht werden, je nachdem sie grade an ei- 
ne gewisse Stelle hinpassen. Die Alten haben, wie man 
aus verschiednen Stellen des Vitruvius und Plinius 
sieht, beyde Arten von Mosaik gekannt. Das neuere 
Rom brachte, wie wir gesehen haben, die Mosaik mit 
Glasstücken, Florenz die mit harten Steinen zur Voll- 
kommenheit, wiewohl diese leßkte Arbeit auch in Rom 
und in Mailand * getrieben ward. Vasari meldet, daß 
schon 
1. S. Bernoulli Anmerkungen zu Volkmanns Nachrichten 
von Italie. 
K, GS. Filippo Baldinucci T. XIV, p. 48 ,im Leben des Gio. 
Bilivert. Eine Vergleichung zwischen der Römischen und 
Florentinischen Mosaik findet man in den Memoires de 
P academie des Sciences , in dem kurzen Bericht von sei: 
ner Reise durch Italien, den La Condamine der Akademie 
im J. 1757 vorgelesen. S, Mem, vondiesem Jahr, p. 350. 
3;
	        
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