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befannt gewesen als bey uns. Francesco Carlettiz der nN
sich im J. 1600 zu Goa befand, erzählt, daß die Kauf- "
leutevon Cambaja, einer am Indus gelegnen Stadt m
im Reiche des Mogol, damals eine Menge schöner 5
Diamanten nach Goa zu bringen pflegten z. er habe ei- 2
nen gesehen; den der Gesandte dieses Monarchen bey 5%
sich gehabt, von pyramidalischer Form und 200 Karat |
schwer ; der Gesandte habe nur einige darin eingeschnitt- u
ne Buchstaben wollen wegschleisen lassen, um ihn dann DW
am Kopfschmuck des Pferdes seines Herrn anzubringen, M
welcher der Meister des Diamants sey ". . Die Entde- .
Fung, daß der Diamant nicht unzerstörbar ist, verdankt 2
jedoch die gelchrte Weit zwey Toscanischen Fürsten. je
Sine andre Erfindung wird Kosmus dem ersten zu- ei
geschrieben. Er soll-nämlich aus gewissen. Kräutern, 8
zuerst im J. 1555 , ein distillirtes Wasser gezogen ha-
ben, wodurch das Eisen, wenn man es glühend darin
löschte, so hart gestählt wurde, daß man in Porphyr
damit arbeiten konnte. Er rheilte das Geheimniß dem
Francesco del Tadda mit, der vielerley Sachen
aus diesem Stein verfertigte. Jn der alten Segreteria
wird noch ein Brief des Cardinal Granvella an Kos-
mus I vom J. 1568 aufbewahrt, worin jener ihm fär
eine in Porphyr geschnittene Madonna dankt, und sagt:
es sey in der That eine große Seltenheit, da die Alten
selbst Schwierigkeiten gefunden die Härte des Steins
vermittelst des Eisens zu bezähmen. Nach dem Tode
des Tadda kam Raffaelle Curradi in Besiß des
Geheimnisses, und verfertigte mancherley Sachen, die
in der Gallerie zu Florenz aufbewahrt werden. Auch
'Fa-
“ S. Viaggi di Franc. Carlettti, Par.II, rag. IV, p. 247.
Von einem andern Diamanten, worin ebenfalls Charak:
tere geschnitten waren, und den ein Juwelier von Cos
stantina nach Livorno gebracht, redet der Graf Magalotti
in seinen Lett, Scientifiche all Abate Leone Strozzi, L.XVIL