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sein großer Ruhm, sein ausgezeichnetes Glück), sein
langes Leben, sein Einfluß bey der Vertheilung der Ar-
beiten, wozu er die Befolger seiner Grundsäße beför-
dert.
Raphael lebte zu kurz für das Wohl der Kunst, Mi-
<elangelo zu lange.
Die Florentiner sehen immer noch allein auf das
Vorbild des Michelangelo, bis um das J. 1580 Lo-
dovico Cigoli und Gregorio Pagani die Kunst durch
einen neuen Geist beleben. Site beobachten die Na-
tur fleißiger, und bemühen sich einen bessern Ge-
schmac? im Helldunkel einzuführen.
Sie finden Nachfolger am Domenico Passignani,
Cristoforo Allori, Andrea Comodi, Domenico Feti
u. s. w.
- In diese Zeit gehört auch Giovanni von S. Gio-
vanni, ein guter Frescomahler, aber sonst fantastisch:
Um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts bläüht
Pietro von Cortona. In Rom findet der Geschmack,
den er aufbringt, einigen Widerstand ; in Florenz ist
der Anblick und die Annahme seines Styls eins. -
Seine Nachahmer verbreiten sich sowohl in Rom
als in Florenz. |
- Sein bester Schüler Ciro Ferri. Dieser wird
von Cosmus Ill in Nom besoldet, um die jungen Tos?
caner , die dahin geschickt werden, zu unterrichten.
Die Leichtigkeit des Cortona artet in Nachläßige
Feit und seine geschmackvolle Anordnung in Affektazion.
Antonio Gabbiani, Schüler des' Ciro Ferri, be
Hauptet noch am meisten von den Vorzügen seiner Vor-
gänger. Mit ihm nimmt die Florentinische Schule
ein Ende.